Das Weltraumteleskop Hubble sollte nach Möglichkeit bis weit in das
nächste Jahrzehnt hinein in Betrieb bleiben. Diesen Wunsch äußern
Astronomen in einem jetzt im Auftrag der NASA erstellten Expertenbericht
zur Zukunft von Hubble. Parallele Beobachtungen mit Hubble und seinem
Nachfolger, dem James Webb Space Telescope (JWST) wären nach Ansicht der
Forscher von unschätzbarem Wert. Die Kommission empfiehlt der NASA drei
unterschiedliche Optionen für Hubbles Zukunft.
Die von den Experten bevorzugte Option sieht zwei weitere
Service-Missionen mit dem Space Shuttle in den Jahren 2005 und 2010 vor,
um das Weltraumteleskop in Betrieb zu halten und mit modernisierten
Instrumenten auszustatten. So wäre auch eine Überschneidung mit dem
voraussichtlich 2011 startenden JWST möglich. Die Experten weisen
zugleich auf mögliche Startverzögerungen des JWST hin. Eine frühzeitige
Aufgabe Hubbles würde dann eine jahrelange Lücke in den
Beobachtungsmöglichkeiten der Astronomen hinterlassen.
Option 2 sieht eine einzige Service-Mission im Jahr 2006 vor. Dabei
könnten einige Instrumente und die Kreisel zur Lagekontrolle von Hubble
ausgetauscht werden. Nach Ende der wissenschaftlichen Nutzbarkeit soll
das Weltraumteleskop dann mit Hilfe eines während der Servicemission
installierten Motors zum Absturz gebracht werden.
Die dritte Option schließlich geht davon aus, dass keine weiteren
Shuttle-Missionen zur Wartung Hubbles mehr möglich sind. Das Problem:
Bedingt durch die Umlaufbahn des Teleskops könnte eine Raumfähre im Fall
von Beschädigungen nicht die Internationale Raumstation ISS erreichen - eine
Möglichkeit, die nach Ansicht der Untersuchungskommission des Columbia-Unglücks
zukünftig gegeben sein sollte, falls keine Reparaturmöglichkeiten im All
bestehen. Für
diese Situation empfiehlt die Kommission die Anbringung eines Motors im
Rahmen einer robotischen Mission. Damit könnte Hubble dann nach Ende
seiner Nutzbarkeit wie in Option 2 zum Absturz gebracht werden.