HUBBLE
Stürmische
Wiege neuer Sterne
von Stefan
Deiters
astronews.com
30. April 2003
In
Sternentstehungsgebieten geht es ganz schön stürmisch zu: Den Beweis liefert
jetzt wieder ein neu veröffentlichtes Foto des Weltraumteleskops Hubble,
das eine turbulente Region im Omega-Nebel zeigt. Das Bild wurde aus einem
besonderen Anlass publiziert: In diesen Tagen liegt der Start des Teleskops
genau 13 Jahre zurück.
Hubbles Blick in den Omega-Nebel (M17) Foto:
NASA, ESA und J. Hester (ASU) [Großansicht] |
Das Hubble-Foto zeigt einen Ausschnitt aus dem turbulenten
Sternentstehungsgebiet M17 im Sternbild Schütze in rund 5.500 Lichtjahren
Entfernung. Der Nebel ist auch unter dem Namen Omega- oder Schwan-Nebel bekannt.
Die turbulenten Strukturen in der Aufnahme sind das Ergebnis von jungen, sehr
massereichen Sternen, die außerhalb des Bildes am oberen linken Bildrand liegen.
Deren intensive ultraviolette Strahlung sorgt dafür, dass die dreidimensionale
Struktur des Gases deutlich sichtbar wird.
Dabei höhlt die Strahlung die kalte Oberfläche der Wasserstoff-Gaswolken aus
und erhitzt sie zugleich. Die erwärmten Bereiche erscheinen in der Aufnahme
orange und rot. Durch die Strahlung und den gewaltigen Druck gelingt es aber
einem Teil des Materials von den Oberflächen wegzuströmen, wodurch sich die noch
heißeren grünlichen Gasschleier erklären. Durch den Druck in den Spitzen der
wellenförmigen Strukturen könnte eventuell einmal die Entstehung neuer Sterne
angeregt werden.
Das Gesamtbild hat einen Durchmesser von rund drei Lichtjahren und wurde im
Mai 1999 aufgenommen. Die Bildfarben stehen für die unterschiedlichen Elemente,
die sich in dem Nebel finden: Rot steht für Schwefel, grün für Wasserstoff und
blau für Sauerstoff.
Mit der Veröffentlichung der Aufnahme erinnern das Space Telescope Science
Institute und die Europäische Weltraumagentur ESA daran, dass das Hubble-Weltraumteleskop
nunmehr seit über 13 Jahren im All ist: Es wurde am 24. April 1990 gestartet und
hat seit dieser Zeit 553.000 Aufnahmen von fast 19.000 Objekten gemacht. Seit
dem Start hat Hubble die Erde rund 80.000 Mal umrundet. Jeden Tag
produziert das Weltraumteleskop mehr als 15 Gigabyte an neuen Daten.
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