EXTRASOLARE PLANETEN
Nummer 100
ähnelt Jupiter
von Rainer Kayser
19. September 2002
Auf einer Fachtagung in Graz gaben Astronomen am Dienstag die
Entdeckung des 100. extrasolaren Planeten bekannt. Obwohl die Zählung
sicherlich umstritten sein dürfte, ist die ferne Welt um den Stern Tau 1 Gruis etwas besonders: Sie ähnelt sowohl von der Größe als auch von der
Umlaufbahn unserem Gasriesen Jupiter. Somit könnte es nach Ansicht der
Forscher in dem System auch erdähnliche Planeten geben.
So stellt sich ein Künstler den fernen Planeten um Tau 1 Gruis
vor. Die Monde übrigens sind nicht durch Beobachtungen
nachgewiesen.
Bild:
PPARC/ David A. Hardy, astroart.org |
Die Entdeckung eines weiteren jupiterähnlichen Planeten bei einem anderen
Stern hat jetzt ein internationales Forscherteam bekannt gegeben. Die Astronomen
um Hugh Jones von der John Moores University in Liverpool berichteten am
Dienstag auf einer Fachtagung im österreichischen Graz von ihren Beobachtungen.
Demnach besitzt der Planet mindestens die 1,2-fache Masse des Jupiter und
umkreist sein Zentralgestirn im 2,5-fachen Abstand der Erde von der Sonne.
Jupiter ist etwa doppelt soweit von der Sonne entfernt wie der neu entdeckte
Planet von seinem Stern. Der Exoplanet umkreist den 100 Lichtjahre entfernten
Stern Tau 1 im Sternbild Kranich.
Er ist damit der dritte Planet außerhalb unseres Sonnensystems, der dem Jupiter
sowohl von der Größe, als auch von der Umlaufbahn her ähnelt. Die Mehrheit der
Exoplaneten besitzt dagegen eine deutlich größere Masse und umkreist ihr
jeweiliges Zentralgestirn auf sehr engen, stark elliptischen Umlaufbahnen. Die
Bahn des jetzt entdeckten Planeten ist jedoch nahezu kreisförmig und ähnelt
damit den Planetenbahnen im Sonnensystem. Nur in einem solchen System ist nach
Ansicht der Astronomen auch die Existenz erdähnlicher Planeten möglich.
Die Astronomen können die fernen Planeten nicht direkt sehen, sondern nur die
Wirkung ihrer Anziehungskraft auf die Sterne nachweisen. "Als wir anfingen,
konnten wir nur Planeten nahe bei ihrem Stern nachweisen", erläutert
Team-Mitglied Chris McCarthy, "aber jetzt finden wir auch weiter entfernte
Planeten in kreisförmigen Umlaufbahnen. Wir finden also mehr und mehr Systeme,
die unserem Sonnensystem ähneln."
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