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QUASARE
Viele helle Quasare eine optische Täuschung
von Rainer Kayser
3. Juli 2002

Quasare sind die hellsten Objekte im Universum. Ihre enorme Leuchtkraft verdanken sie nach der gängigen Theorie gewaltigen Schwarzen Löchern in ihrem Zentrum. Doch in der Frühphase des Universums beobachtet man mehr helle Quasare als es geben sollte. Eine optische Täuschung?

PG 1115+080

Der Quasar PG 1115+080 ist acht Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Sein Bild wird durch eine Galaxie in drei Milliarden Lichtjahren Entfernung in verschiedene Bilder aufgespaltet.
Foto: STScI / Christopher D. Impey (University of Arizona)

Bis zu einem Drittel aller hellen Quasare verdanken ihre Helligkeit einer optischen Täuschung. Zu diesem Schluss kommen die Astronomen Stuart Wytthe und Abraham Loeb von der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, in einer neuen Analyse, die sie in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts Nature veröffentlichen. Demnach sind die Quasare nicht wirklich so hell, wie sie erscheinen. Vielmehr bündeln die Schwerkraftfelder von Galaxien, die genau zwischen uns und den fernen Quasaren liegen, die Strahlung der Quasare wie ein Brennglas und erzeugen so die kosmische Illusion besonders heller Objekte.

Da die Galaxien mit ihrer Schwerkraft wie optische Linsen wirken, sprechen die Astronomen bei diesem Phänomen auch vom "Gravitationslinsen-Effekt". Der Effekt wurde bereits von Albert Einstein im Rahmen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt. Tatsächlich konnten die Astronomen in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Quasare und Galaxien aufspüren, die durch Gravitationslinsen in ihrem Aussehen verändert und häufig mehrfach abgebildet werden.

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Bislang ist jedoch unter den Himmelsforschern umstritten, wie sich der Gravitationslinseneffekt insgesamt auf die Häufigkeit heller Quasare auswirkt. Quasare sind ohnehin die hellsten Objekte im Kosmos, sie entstehen durch supermassive Schwarze Löcher in den Zentren ferner Galaxien. Allerdings zeigen neue Beobachtungen im Rahmen des Sloan Digital Sky Survey, einer automatischen Durchmusterung des ganzen Himmels, das es offenbar zu viele helle Quasare im jungen Universum gab - damals sollten diese hellen Objekte noch gar nicht entstanden sein. Die Analyse von Wytthe und Loeb könnte dieses Dilemma nun lösen: Die jungen Quasare sind nicht wirklich so hell, sondern erscheinen nur durch Gravitationslinsen verstärkt.

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