In unserer Galaxis gibt es Milliarden erdähnlicher Planeten. Das behauptet
zumindest der britische Astrophysiker Barrie Jones von der Open University in
Milton Keynes. Auf einer Fachtagung in Bristol präsentierte der Forscher neue
Ergebnisse von Computersimulationen, aus denen er und sein Kollege Nick Sleep
die Häufigkeit erdähnlicher Planeten in der Milchstraße abgeleitet hat. "Obwohl
wir noch nicht die Möglichkeit haben, Planeten wie unsere Erde zu entdecken,
können wir doch theoretisch voraussagen, welche Planetensysteme bei anderen
Sternen wahrscheinlich einen erdähnlichen Planeten besitzen", erläutert Jones.
Jones und Sleep haben in ihren Computermodellen erdähnliche Planeten in die
wohltemperierten, also "bewohnbaren" Zonen der bekannten Planetensysteme bei
anderen Sternen eingefügt. In dieser so genannten Ökosphäre kann Wasser in
flüssiger Form existieren, Grundvoraussetzung für die Entstehung von Leben.
Die
beiden Forscher beobachteten dann, ob in dem Modell die Bahnen der erdähnlichen
Planeten über Jahrmillionen hinweg stabil blieben. Wenn stabile Umlaufbahnen in
der Ökosphäre möglich sind, dann ist es, so Jones und Sleep, auch
wahrscheinlich, dass dort ein erdähnlicher Planet existiert.
Das unserem Sonnensystem - bislang - am meisten ähnelnde System ist das bei dem
nur 46 Lichtjahre entfernten Stern 47 Ursa Majoris im Sternbild des Großen Bären.
Der Stern ist etwas heißer als die Sonne, entsprechend liegt seine Ökosphäre
etwas weiter außen. In dem System gibt es zwei große, unserem Jupiter ähnelnde
Planeten, die sich näher an ihrem Stern befinden als die Riesenplaneten im
Sonnensystem. Trotzdem, so zeigen die Simulationen von Jones und Sleep, sind in
der Ökosphäre von 47 Ursa Majoris stabile Umlaufbahnen möglich. "Das ist
sicherlich ein System, in dem sich die Suche nach erdähnlichen Planeten und
Leben lohnt", meint Jones.