Die Spektren von 6400 Galaxien können Astronomen der Europäischen
Südsternwarte ESO künftig gleichzeitig aufnehmen. Am Melipal-Teleskop,
einem der vier acht Meter großen Fernrohre des Very Large Telescope (VLT)
auf dem Berg Paranal in Chile, wurde Ende Februar ein neues Spezialgerät für
diese Aufgabe installiert. Wie die ESO jetzt berichtet, hat dieser Visible
Multi-Object Spectrograph (VIMOS) erfolgreich seine ersten Tests bestanden.
Mit dem Gerät wollen die Astronomen künftig die Verteilung der Galaxien im
Kosmos untersuchen.
Aus den Spektren, also der Helligkeit in Abhängigkeit von der Wellenlänge,
können die Himmelsforscher die Entfernung eines Sternsystems ablesen. Um zu
untersuchen, wie sich die Strukturen im Universum seit dem Urknall entwickelt
und verändert haben, müssen die Astronomen eine möglichst vollständige,
dreidimensionale "Karte" aller Galaxien im Kosmos erzeugen. Mit VIMOS wird diese
Arbeit nun erheblich erleichtert, da sich eine große Zahl von Galaxien
gleichzeitig vermessen lässt.
Mit VIMOS lässt sich die Verteilung der Galaxien in über 90 Prozent des Alters
unseres Universums bestimmen. Mit dem neuen Supergerät können die Forscher bis
in eine Epoche zurückblicken, die gerade einmal 1,5 Milliarden Jahre nach dem
Urknall liegt. In jener Zeit sind die ersten Galaxien entstanden. Anhand ihrer
Beobachtungen können die Astronomen dann verfolgen, wie sich Galaxienhaufen und
andere Strukturen gebildet haben.
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ESO,
Europäische Südsternwarte
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