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MARS
Wasserspuren durch flüssiges Kohlendioxid?

von Stefan Deiters
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13. März 2002

Wasser gilt vielen Forschern als Schlüssel für eine erfolgreiche Erkundung unseres Nachbarplaneten Mars. Da ist es nur natürlich, dass bestimmte von der Erde bekannte Landschaftsstrukturen schnell mit dem Vorhandensein dieses lebenswichtigen Stoffes in Verbindung gebracht werden. Vielleicht zu schnell: Amerikanische Forscher glauben, dass flüssiges Kohlendioxid für die meisten "Wasserspuren" verantwortlich ist.

Mars

Solche Landschaftsformen deuten viele Wissenschaftler als Beweis für das einstige Vorhandensein von flüssigem Wasser
. Foto: NASA, JPL, Malin Space Science Systems

Ganz sicher sind sich Kenneth L. Tanaka und seine Kollegen vom U.S. Geological Survey zwar noch nicht, doch die Indizien sprechen nach Ansicht der Forscher für sich: Kohlendioxid hat den größten Teil der Oberflächenstrukturen in die Marskruste gegraben und nicht wie vielfach vermutet flüssiges Wasser. Die Forscher konstruierten mit Hilfe von Daten des Mars Orbiter Laser Altimeters (MOLA) an Bord der Sonde Mars Global Surveyor ein detailliertes Höhenprofil des Hellas-Beckens, dass 2000 Kilometer breit und neun Kilometer tief ist. Es ist der größte Einschlagskrater auf dem Mars und dazu noch recht gut erhalten.

Am Rande des Beckens entdeckten die Forscher Bereiche, die von vulkanischem Gestein bedeckt zu sein scheinen. Sie glauben allerdings nicht, dass dies die Folge jüngster vulkanischer Aktivität ist, sondern dass es hier zuvor eine bestimmte Art von Erosionsprozessen gab. Dafür haben die Forscher ein eigenes Modell entwickelt: Durch aufsteigendes Magma wurde die Marskruste immer weiter aufgeheizt. Auch die Temperatur der darin vorhandenen Flüssigkeit wurde dadurch größer und sie dehnte sich somit immer weiter aus. Irgendwann wurde der Druck so groß, dass es zu einer plötzlichen Eruption kam, die dafür sorgte, dass Oberflächengestein mit dem Magma mitgerissen wurde.

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Die Flüssigkeit, die für dieses Strom aus Gestein sorgte, war im Falle des Hellas-Beckens vermutlich flüssiges Kohlendioxid. Ein Strom auf der Basis von flüssigem Kohlendioxid würde nämlich im Vergleich zu Wasser bei tiefen Temperaturen erheblich schneller fließen. Bei den tiefen Temperaturen auf dem Mars wäre dadurch erheblich weniger flüssiges Kohlendioxid nötig um die gleichen Erosionsprozesse zu bewirken wie mit Wasser. Die Forscher glauben, dass ähnliche auf Kohlendioxid beruhende Vorgänge auch für die anderen Spuren verantwortlich sein könnten, die man bislang mit Wasser in Verbindung gebracht hat. Sie geben allerdings zu, dass ihr Modell eine ganze Reihe von Annahmen macht, deren Richtigkeit noch weiter untersucht werden muss.

Links im WWW
Mars Global Surveyor, Projekthomepage am JPL
Malin Space Science Systems
siehe auch
Mars: Kohlendioxid statt Wasser? - 29. August 2001
Mission Mars - Die Erforschung des roten Planeten
AstroLinks: Mars
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