Nach insgesamt fünf Arbeitseinsätzen im Weltall ist das Hubble-Weltraumteleskop
fast wie neu: Während der letzten Woche erhielt der Stolz der Astronomen zwei
neue Solarsegel, eine neue Energiekontrolleinheit, ein neues Instrument und ein
experimentelles Kühlsystem. Diese Kühlung soll die Near-Infrared
Camera and Multi-Object Spectrometer (NICMOS) zu neuem Leben erwecken. Die
Kamera war 1997 installiert worden und benötigt zum korrekten funktionieren
extrem niedrige Temperaturen. Das ursprüngliche Kühlmittel war schneller
verbraucht als vorherberechnet, so dass das Instrument seit Januar 1999 nicht
mehr benutzt werden konnte. Erste Tests der neuen Kühlanlage deuten darauf hin,
dass die Kamera bald wieder zum Einsatz kommen könnte.
Um 11.04 Uhr MEZ am Samstag war es dann soweit: Die Crew der Columbia entließ
Hubble auf seinen Orbit: "Viel Glück, Mr. Hubble", so wurde das
Weltraumteleskop verabschiedet, "die Besatzung wünscht Hubble viel Glück auf der
neuen Reise mit neuen Instrumenten zur Erforschung des Universums." Erste
Daten vom runderneuerten Teleskop werden in einigen Wochen erwartet.
Während ihrer Arbeitseinsätze im All haben die Weltraumspaziergänger
Grunsfeld, Linnehan, Newman und Massimino einen neuen Rekord aufgestellt:
Insgesamt arbeiteten die Astronauten 35 Stunden und 55 Minuten im All und damit
29 Minuten länger als bei der ersten Servicemission für das Weltraumteleskop.
Insgesamt gab es jetzt vier Besuche bei Hubble, bei denen 14 verschiedene
Astronauten 18 Arbeitseinsätze im All absolvierten und dabei 129 Stunden und 10
Minuten im All verbrachten.
Die Besatzung der Columbia bereitet sich inzwischen auf ihre Rückkehr
zur Erde vor: Die erste Möglichkeit dazu besteht am morgigen Dienstag um 10.32
Uhr MEZ, eine zweite Möglichkeit zur Landung in Florida um 12.13 Uhr. Nach
Angaben der NASA ist nach der aktuellen Wettervorhersage die Chance für eine
wetterbedingte Landeverzögerung eher gering.