Ein neu entdeckter Komet ist im März und April vermutlich mit bloßem Auge am
Himmel zu erkennen. Der unabhängig voneinander von einem japanischen und einem
chinesischen Astronomen entdeckte Schweifstern ist gegenwärtig mit dem
Feldstecher im unscheinbaren Sternbild Walfisch tief am südwestlichen
Abendhimmel zu erkennen. Nach den Voraussagen der Astronomen soll der Komet im
Verlauf des Monats März hell genug werden, um auch mit bloßem Auge erkennbar zu
sein. Die besten Beobachtungsbedingungen ergeben sich aber in der zweiten
Aprilhälfte, wenn der Komet hoch am Himmel die Sternbilder Kassiopeia und
Kepheus durchquert.
Nach seinen beiden Entdeckern benannt, trägt der Komet den Namen
Ikeya-Zhang. Den Berechnungen der Astronomen zufolge erreicht er am 18. März
den sonnennächsten Punkt seiner Bahn und ist dann für eine Weile nicht
beobachtbar. Ikeya-Zhang nähert sich der Sonne bis auf 76 Millionen
Kilometer. Zum Vergleich: Die Erde ist 150 Millionen Kilometer von der Sonne
entfernt.
Kometen sind "schmutzige Schneebälle", kilometergroße Himmelskörper aus
gefrorenen Gasen, Felsbrocken und Staub. Nähern sie sich auf ihrer Bahn der
Sonne, so verdampfen die Gase und es kommt zur Ausbildung des oft viele
Millionen Kilometer langen Schweifs. Die genaue Helligkeitsentwicklung eines
Kometen hängt davon ab, wie viel Gas verdampft und ob der Kometenkern eventuell
sogar durch die zerrende Schwerkraft der Sonne zerbricht.