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SCHWARZE LÖCHER
Vermessen: Schwarze Löcher sind schwerer als gedacht
von Rainer Kayser
15. Februar 2002

Die Massenbestimmung von Schwarzen Löchern ist kniffeliger als gedacht: Niederländische Astronomen verglichen nun zwei unterschiedliche Methoden, um die Masse von supermassereichen Schwarzen Löchern zu errechnen. Eigentlich hätten beide Verfahren in etwa den selben Wert ergeben müssen. Es zeigte sich jedoch, dass eine Methode eine zehnfach niedrigere Masse lieferte.

NGC 3376
 
Auch im Zentrum der Galaxie NGC 3379 vermuten die Forscher ein massereiches Schwarzes Loch. Doch wie genau ist die Massebestimmung? Foto: STScI, Karl Gebhardt (University of Michigan), Tod Lauer (NOAO)

Die Massenbestimmung bei Schwarzen Löchern ist erheblich ungenauer als bislang vermutet. Das zeigt jetzt die Untersuchung des Schwarzen Lochs im Zentrum der 100 Millionen Lichtjahre entfernen Galaxie IC 1459 durch Tim de Zeeuw und Michele Cappellari von der Universität Leiden in den Niederlanden. Die beiden Astronomen ermittelten für das Schwarze Loch eine Masse von 2,6 Milliarden Sonnenmassen. Messungen mit einer anderen Methode hatten nur einige hundert Millionen Sonnenmassen ergeben.

Nahezu alle Galaxien besitzen nach heutigen Erkenntnissen in ihrem Zentrum ein supermassereiches Schwarzes Loch. Die Masse dieser Schwerkraftmonster zu bestimmen, ist keine leichte Aufgabe. Die Forscher benutzen dazu im Wesentlichen zwei unterschiedliche Methoden. Bei der ersten Methode untersuchen sie die Bewegung von Gaswolken im Inneren der Galaxie, bei der zweiten messen sie die Geschwindigkeit von Sternen nahe dem Schwarzen Loch. Bislang gingen die Forscher davon aus, dass beide Methoden selbstverständlich das gleiche Ergebnis liefern.

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Anhand von IC 1459, einer der wenigen Galaxien, bei der sich beide Verfahren gleichzeitig anwenden lassen, konnten de Zeeuw und Cappellari nun zeigen, dass diese Annahme falsch ist. Die Massenbestimmung anhand der Gaswolken ist offenbar erheblich unzuverlässiger als bislang vermutet und liegt um einen Faktor 10 zu niedrig. Warum das so ist, wissen die Forscher bislang nicht - sicher ist nur, dass nun die Masse vieler Schwarzer Löcher nach oben korrigiert werden muss.

 

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