Die beiden acht Meter Gemini-Teleskope gehören zu den derzeit
leistungsfähigsten Teleskopen der Welt. Gemini North beobachtet von
Hawaii aus den Nordhimmel, Gemini South, das am vergangenen Freitag
feierlich der Wissenschaft übergeben wurde, liegt auf einem einsamen Berggipfel
der chilenischen Anden. Durch die Lage der Teleskope auf den beiden Halbkugeln
der Erde bieten sie den Astronomen die Möglichkeit, den gesamten Himmel mit
gleichen Instrumenten zu untersuchen. Am Gemini-Observatorium sind die
Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien, Kanada, Australien,
Argentinien, Brasilien und Chile beteiligt.
Einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Gemini-Teleskope
vermittelten schon die faszinierenden Aufnahmen und Forschungsarbeiten, die mit
Hilfe des Gemini North-Teleskops auf dem Manua Kea gemacht wurden. Es war
bereits Mitte 1999 eingeweiht worden (astronews.com berichtete). Erst Anfang
dieses Jahres gelang beispielsweise mit dem Teleskop die Beobachtung eines
Braunen Zwergs um einen sonnenähnlichen Stern (astronews.com berichtete).
"Mit dem fantastischen Auflösungsvermögen von Gemini und seiner
Lichtstärke können wir Staubphänomene in protoplanetaren Scheiben sehr
detailliert studieren und die ersten Schritte der Planetenentstehung
beobachten", beschreibt Dr. Ray Jayawardhana von der Universität von
Kalifornien in Berkeley die Vorzüge der Teleskope.
Doch auch die ersten Aufnahmen des Gemini South-Teleskops
verdeutlichen, was
die Wissenschaft von diesem neuen Instrument erwarten kann. Auf der Webseite des
Observatoriums sind faszinierende Bilder von Sternentstehungsgebieten, Planetarischen Nebeln,
fernen Galaxien und dem Zentrum unserer Milchstraße zu sehen.