Es war der letzte Vorüberflug der kleinen Raumsonde Galileo an
einem der vier großen Jupitermonde und diesmal verlief nicht alles nach
Plan: Das Raumschiff schaltete sich kurz vor der dichtesten Annäherung an
den vulkanischen Mond Io in den so genannten Safe-Mode und machte keine
Bilder.
Jupitermond Io.
Foto: JPL/NASA |
"Das hat uns nicht komplett überrascht," bewertet Dr. Eilene Theilig, Projektmanagerin der Galileo-Mission am Jet
Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena die Ereignisse. "Galileo
hat unsere Erwartungen schon deutlich übertroffen und wir waren uns
bewusst, dass auf Grund der hohen Strahlung so etwas bei diesem
Vorüberflug passieren kann." Die Sonde hätte zudem schon drei Mal länger
funktioniert als eigentlich geplant war und auch ein Vielfaches der
Strahlungsmenge überstanden als für die sie eigentlich ausgelegt war.
Somit war mit Problemen jederzeit zu rechnen.
Gestern gegen 14.41 Uhr MEZ hatte das Raumschiff entdeckt, dass sich
ein Bordcomputer neu gestartet hatte, was Galileo dazu veranlasste sich in
den so genannten "Safe-Mode" zu schalten, bei dem die
Fehlerkorrektur-Software der Sonde alle Kameras und Instrumente abschaltet
und sichert und auf weitere Kommandos von der Erde wartet.
Dieses
Verhalten hatte sich schon während früherer Orbits gezeigt und hat, so die
Ansicht am JPL, mit der hohen Strahlung in der Nähe des Jupiter zu tun.
Somit konnten während des dichtesten Vorüberflugs, der gestern für 15.09
Uhr MEZ geplant war, keine Bilder gemacht werden. Das Flugteam hofft
allerdings, dass sie die die Sonde wieder reaktivieren und so in der späten
Phase der Passage noch Daten sammeln können.
Ein Ziel wurde hingegen mit dem dichten Vorüberflug erreicht: Galileo
befindet sich jetzt auf einer Bahn, die die Sonde im September 2003 in die Jupiteratmosphäre führt, wo
sie durch den extremen Druck zerstört wird. Vorher soll das Raumschiff noch dem
kleinen Jupitermond Amalthea einen Besuch abstatten.