Das russische Kontrollteam hatte offenbar mehr Zeit benötigt, um die
Analyse der Probleme zu beenden, die beim Andocken eines
Progress-Raumfrachters am Mittwochabend aufgetreten waren: Zwar hatte das
Raumschiff an die Station angedockt, doch gelang es nicht, das Modul fest
mit der ISS zu verbinden. Russische Experten vermuten inzwischen, dass
sich ein Kabel oder ähnliches in der Andockvorrichtung befindet, das das
vollständige Andocken verhindert.
Die NASA hat den für gestern Nacht geplanten Start zunächst um 24
Stunden verschoben. Manche Fachleute gehen aber inzwischen davon aus, dass
sich der Start der Endeavour, die die vierte ISS-Besatzung sowie das
Logistik-Modul Rafaello zur ISS bringen soll, bis in die nächste
Woche verzögert. Das würde beispielsweise eine Notfall-Weltraumspaziergang
ermöglichen, durch den der Raumfrachter sicher an die ISS angedockt werden
kann, bevor die US-Raumfähre eintrifft.
Zur Zeit hat die NASA den Start aber für 1.18 Uhr MEZ angesetzt. Nach
Angaben der amerikanischen Weltraumbehörde würde auch das Wetter zu diesem
Zeitpunkt höchstwahrscheinlich mitspielen: Die Chancen für eine
Startverschiebung aus diesem Grund stünden nur bei etwa zehn Prozent.
Update 30.11.2001, 20 Uhr MEZ: Die NASA hat entschieden, den
Start der Raumfähre Endeavour auf Dienstag zu verschieben. Zuvor
soll während eines Weltraumspaziergangs das Problem mit dem
Progress-Raumfrachter behoben werden.