Gestern um 10.59 Uhr MESZ startete ein russisches Soyuz-Raumschiff
planmäßig vom Weltraumbahnhof Baikonur
aus zur Internationalen Weltraumstation ISS. Mit an Bord ist auch die
erste Europäerin, die zur ISS fliegt: die Französin Claudie Haigneré. Die
Astronautin und ihre beiden russischen Kollegen werden morgen um 12.43 Uhr
MESZ an die ISS andocken.
Start des Soyuz-Raumschiffs am Sonntag.
Foto: ESA/CNES |
Hauptziel der Mission ist der Austausch der Soyuz-Raumkapseln:
Eine ist derzeit an der ISS angedockt und dient der Crew als Rettungsboot.
Das Soyuz-Raumschiff, das jetzt auf dem Weg zur Raumstation ist,
wird im All verbleiben, Haigneré und ihre Kosmonautenkollegen werden mit
dem alten Rettungsboot zur Erde zurückkehren. Durch diesen regelmäßigen
Austausch wird sichergestellt, dass immer ein relativ neues Soyuz-Raumschiff
für die ISS-Besatzung zur Verfügung steht.
Doch soll im Rahmen der "Andromeda" genannten Mission auch Forschung
betrieben werden (astronews.com berichtete). Federführend dabei ist die
französische Raumfahrtagentur CNES. Die Experimente
werden aber auch im Auftrag der deutschen und der europäischen
Weltraumagentur durchgeführt und wurden teilweise sogar von Schülern in
Frankreich und Deutschland ausgewählt. "Andromeda zeigt deutlich, wie der
Schwerpunkt der Arbeiten auf der ISS sich immer mehr auf die
wissenschaftliche Arbeit verlagert", erläutert Haigneré. "Unter anderem
soll dadurch jungen Menschen in Europa demonstriert werden, was wir hier
oben machen und dass eine Karriere in der Wissenschaft sehr faszinierend
sein kann."
Für die 44jährige promovierte Astronautin ist es der zweite Aufenthalt
im All: Haigneré war bereits 1996 im Rahmen einer französisch-russischen
Mission zu Besuch auf der Raumstation Mir. Die Crew des Soyuz-Raumschiffs
soll bis zum 31. Oktober an die ISS angedockt bleiben und dann - nach
einem achttägigen Aufenthalt im All - zur Erde zurückkehren.
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