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HUBBLE HERITAGE PROJEKT
Galaxie mit verbogener Scheibe
von Stefan Deiters
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3. August 2001

Im April 2001 beobachtete das Team des Hubble-Heritage-Projektes die 150 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie ESO 510-G13 und machte dabei die 100.000ste Aufnahme mit der Wide Field Planetary Camera 2 an Bord des Weltraumteleskops. Die Galaxie fällt vor allem durch eine verbogene Scheibenstruktur auf und jede Menge Staub. 

ESO 510-G13
Hubble-Aufnahme der Galaxie ESO 510-G13. Foto: NASA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA)
 Großansicht 
Würde man unsere Milchstraße von der Seite anschauen, wäre nur eine sehr dünne Scheibenstruktur zu erkennen, gerade so als würde man ein Spiegelei von der Seite betrachten. Bei der Galaxie ESO 510-G13 ist das anders: Hier erscheint die Scheibe eigentümlich gebogen zu sein (deutlich sichtbar in der Großansicht). Diese besondere Struktur wurde erstmals auf Aufnahmen der Europäischen Südsternwarte (ESO) entdeckt. Die Galaxie liegt rund 150 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild weibliche Wasserschlange.

 

Auf der Aufnahme erscheinen die dunklen Staubwolken innerhalb der Scheibe vor dem hellen und gleichmäßigen Zentralbereich der Galaxie, dem so genannten Bulge. Aus der "verbogenen" Scheibe schließen die Astronomen, dass die Galaxie vor nicht allzu langer Zeit mit einer anderer Galaxie zusammengestoßen ist und diese gerade verschluckt. Dabei wird die ursprüngliche Struktur von Sternen, Staub und Gas der beiden Galaxien durch die Gravitationskräfte zerstört und es entsteht über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren eine neue Ordnung. Dann sieht ESO 510-G13 eventuell einmal wieder so aus wie eine normale Spiralgalaxie.

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In den äußeren Regionen von ESO 510-G13 - besonders auf der rechten Seite des Bildes - ist ein Phänomen zu sehen, das zu den typischen Folgen einer Galaxienkollision zu gehören scheint: Zwischen dem dunklen Staub finden sich helle Wolken aus jungen, blauen Sternen. Dies deutet drauf hin, dass in der Scheibe gerade neue Sterne geboren wurden, angeregt durch die Kollision der Galaxien.

Die Aufnahme von ESO 510-G13 entstand im April 2001. Dabei wurden Bilder mit einem Blau-, Rot- und Grünfilter gemacht und daraus das hier gezeigte Bild zusammengestellt, auf dem der Kontrast zwischen Spiralarmen, Bulge und den Sternentstehungsgebieten besonders gut erkennbar ist. Während der Aufnahmen konnten das Team ein kleines Jubiläum feiern: Die Wide Field Planetary Camera 2 (WFPC2) machte dabei ihr 100.000stes Bild seit ihrer Installation im Jahr 1993.

Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
Hubble Heritage Projekt
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