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HUBBLE
Heißer Stern schlägt hohe Wellen
von Stefan Deiters
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25. Juli 2001

Dank Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops haben Astronomen im Planetarischen Nebel NGC 6537 riesige Wellenstrukturen entdeckt, die Ausmaße haben, die irdische Surfer vor Neid erblassen lassen würden: Die durch den Wind des Zentralsterns erzeugten "Wellen" erreichen Höhen von 100 Milliarden Kilometern.

NGC 6537
Der Planetarische Nebel NGC 6537. Foto: ESA und Garreit Mellema (Leiden Universität, Niederlande)
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NGC 6537 liegt etwa 3.000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schütze und ist ein so genannter bipolarer Planetarischer Nebel. Er ist damit ein Beispiel für das faszinierende Ende eines recht gewöhnlichen Sterns und somit für ein Schicksal, welches auch unserer Sonne einmal blüht: Am Ende ihre nuklearen Lebens stoßen sonnenähnliche Sterne einen großen Teil ihrer äußeren Hülle ins All ab. Dieses Gas wird dann durch die intensive Strahlung des Sternenrestes zum Leuchten gebracht.

Auf dem Bild des Hubble-Weltraumteleskops ist gut zu erkennen, dass das abgestoßene Gas alles andere als eben und gleichmäßig um den Stern verteilt ist, sondern dass es Wellen gibt, die durch die stellaren Winde entstehen, die vom Zentralstern abgestrahlt werden. Dank seines hohen Auflösungsvermögens eignet sich das Weltraumteleskop ausgezeichnet, um die vielen verschiedenen Formen zu studieren, die man bei Planetarischen Nebeln findet. So spricht beispielsweise die Symmetrie der Bögen bei NGC 6537 nach Ansicht der Forscher dafür, das der eigentliche Zentralsterns des Nebels noch einen Begleitstern hat. Beide Sterne sind auf dem Bild nicht zu sehen.

Die Wellen um NGC 6537 erreichen Höhen von bis zu 100 Milliarden Kilometern und müssen von Winden erzeugt worden sein, die Geschwindigkeiten zwischen sieben und 16 Millionen Kilometern pro Stunde hatten. Die Wellen selbst bewegen sich hingegen deutlich langsamer mit etwa einer Millionen Kilometer pro Stunde. Die Wellenstrukturen entstehen, wenn das lokal vorhandene Gas von dem abgeblasenen Material plötzlich komprimiert und aufgeheizt wird. Die Atome, die in diesen Schockfronten gefangen sind, emittieren das Licht, das auf dem Bild zu sehen ist. Die Temperatur der Gaswellen dürfte etwa 10.000 Grad Celsius betragen. Der heiße Weiße Zwerg im Inneren des Nebels hat nach gründlichen Untersuchungen eine Temperatur von mindestens einer halben Million Grad Celsius, was ihn zu einem der heißesten bekannten Sterne überhaupt macht. Durch diese hohe Temperatur sendet er seine Strahlung hauptsächlich im Röntgenbereich aus und ist daher für Hubble nicht sichtbar.

Links im WWW
ESA Hubble Information Centre
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
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