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CHANDRA
Ordnende Kräfte nach der Supernova
von Stefan Deiters
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9. Juli 2001

Eine neu veröffentlichte Aufnahme des US-Röntgenteleskops Chandra zeigt den Vela Pulsar, die Überreste einer gewaltigen Supernova-Explosion, die sich vor rund 10.000 Jahren ereignete.  Der Neutronenstern gehört mit Sicherheit zu den faszinierendsten Objekten, die das Weltraumteleskop beobachtete, offenbaren die Aufnahmen doch geordnete Strukturen in den  Überresten der Explosion. 

Vela Pulsar
Chandras Blick auf den Vela Pulsar. Foto: NASA, SAO, CXC
 Großansicht 
Der Pulsar im Zentrum des Bildes (deutlicher sichtbar in der Großansicht) ist auf der hier gezeigten Aufnahme zusammen mit Wolken aus Millionen Grad heißem Gas zu sehen. Die Filament-artigen Strukturen gehören zu einer großen Blase aus heißem Gas, die sich seit der Supernova-Explosion vor rund 10.000 Jahren mit hoher Geschwindigkeit vom Zentrum der Explosion wegbewegt. Wenn das Gas auf interstellares Material trifft, bilden sich Schockwellen, die es auf mehrere Millionen Grad erhitzen, wodurch es Röntgenstrahlen aussendet. Die heiße Gasblase hat derzeit einen Durchmesser von etwa 100 Lichtjahren und ist 15 Mal größer als der Bildausschnitt. Die Blase dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von rund 400.000 Kilometern pro Stunde aus.

Der Vela Pulsar liegt im südlichen Sternbild Segel und ist rund 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Untersuchung des Überrestes der Supernova gehört zu den wohl bemerkenswertesten Aufnahmen, die Chandra bislang gemacht hat. Die Bilder zeigen nämlich überraschend Strukturen, wie helle Ringe und Jets aus Materie. Das deutet darauf hin, dass gewaltige Kräfte am Werk sind, die im Chaos nach der Supernova-Explosion für etwas Ordnung sorgen - Kräfte, die in der Lage sind, die Energie von tausend Sonnen zu bändigen und sie in einen "Tornado" aus hochenergetischen Partikeln zu transformieren.

Die Supernova, die den Vela Pulsar hinterlassen hat, muss auch auf der Erde sichtbar gewesen sein. Die Astronomen schätzen, das der Stern rund 50 Mal heller aufleuchtete als die Venus. Es sind allerdings keine Überlieferungen über diesen neuen Stern am Himmel aus der Zeit von vor 10.000 Jahren bekannt, so dass man sich nur ausmalen kann, welche Wirkung ihr Auftauchen auf die damalige Bevölkerung gehabt haben muss.

Links im WWW
Chandra X-ray Observatory
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