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INTERSTELLARE MATERIE
Der Kreislauf des Sternenstaubs

Redaktion
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4. Juli 2001

An der Universität Münster will man verstärkt die Grundbausteine unseres Sonnensystems erforschen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt fördert dazu ein Projekt, mit dem der Kreislauf interstellarer und interplanetarer Materie untersucht werden soll mit einer Million Mark.

Halley
Das bislang einzige Bild eines Kometenkerns stammt vom Kometen Halley. Foto: idw/Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt fördert mit einer Million Mark ein Projekt zur Untersuchung des Kreislaufs interstellarer und interplanetarer Materie. Die Federführung hat Prof. Dr. Elmar K. Jessberger vom Institut für Planetologie der Universität Münster. Bei dem interdisziplinären Projekt sollen interplanetare Staubteilchen erforscht werden, deren Quellen unter anderem die Kometen sind. Da deren Kerne typischerweise nur einen Durchmesser von wenigen Kilometern haben, gibt es in ihnen praktisch keine geologischen Prozesse. Ihr Ausgangsmaterial wird gleichsam wie in einem Kühlschrank seit ihrer Bildung vor circa 4,5 Milliarden Jahren aufbewahrt.

Ausgangsmaterie der Kometen - wie auch des gesamten Sonnensystems - ist das so genannte interstellare Medium, ein dünnes Gemisch aus Staub und Gas. "Wenn wir kometaren interplanetaren Staub untersuchen, untersuchen wir also die Teilchen des interstellaren Mediums, aus denen auch unsere Erde - und wir selbst - gebildet wurden", so Prof. Jessberger. Auch jetzt ist der Raum zwischen den Sternen nicht leer, sondern von diesem interstellaren Medium erfüllt. Zugang zu interplanetarem Staub bieten astronomische Beobachtungen, da die Teilchen das Sonnenlicht reflektieren und es dabei charakteristisch verändern. Außerdem wird interplanetarer und kometarer Staub bei Weltraum-Missionen direkt vor Ort analysiert. Ferner werden von der NASA interplanetare Staubteilchen in der Stratosphäre gesammelt und einschlägigen Laboratorien zur Verfügung gestellt. Und schließlich lassen sich aus bestimmten Meteoriten kleine Teilchen, der so genannte Sternstaub, extrahieren, die vor der Bildung des Sonnensystems existierten. Die Münsteraner Forscher sind an allen vier Verfahren beteiligt.

Durch das neue Projekt werden in Münster insbesondere die ersten drei Herangehensweisen erheblich verstärkt und ausgeweitet. Dabei geht es unter anderem um die Erforschung der Struktur interplanetarer Staubteilchen unter Einsatz modernster Analytik sowie  der Wechselwirkungen des interplanetaren Staubs mit Magnetfeldern oder dem Sonnenlicht.  Erstmals sollen so Realbeobachtung und Modellierung miteinander verbunden werden. Neben einem besseren Verständnis von Planetensystemen und Staubwolken um andere Sterne ergeben sich laut Jessberger auch wichtige Rückwirkungen auf die extraterrestrische Grundlagenforschung bei Missionen wie Rosetta zum Kometen Wild im Jahre 2011, an der das Institut ebenfalls beteiligt ist.

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