Gemeinsam geht es oft besser. Das gilt auch für Radioteleskope
wie das neue Robert C. Byrd Green Bank Telescope. Zusammen mit dem
modernisierten Teleskop in Arecibo machte es eindrucksvolle Radarbilder
der Venus und untersuchte einen nur 150 Meter großen erdnahen Asteroiden,
auf dem Strukturen bis zu einer Größe von 15 Metern auszumachen
waren.
Eines
der neuen Radarbilder der Venus. Foto: Campbell et al.,
NRAO, NAIC. |
"Diese Bilder
sind die ersten von einer ganzen Reihe von Aufnahmen, die wir uns von dem neuen Robert
C. Byrd Green Bank Telescope in Zukunft erwarten. Ein toller Start für die
wissenschaftliche Arbeit", freute sich Paul Vanden Bout, Direktor des National
Radio Astronomy Observatory (NRAO) in Charlottesville, Virginia. Es waren
die ersten wissenschaftlichen Beobachtungen mit dem neuen 100
Meter-Radioteleskop, das im August letzten Jahres eingeweiht wurde und derzeit
für den wissenschaftlichen Routinebetrieb vorbereitet wird. Es ist das größte
vollbewegliche Teleskop der Welt. Das 305 Meter Arecibo Teleskop wurde unlängst
aufwendig modernisiert und erhielt dabei unter anderem einen Radartransmitter
für Planetenbeobachtungen. Das Arecibo-Teleskop ist das größte Teleskop der
Welt.
Durch die Kombination
dieser beiden Super-Teleskope ergeben sich eindrucksvolle Möglichkeiten für
Beobachtungen im Radarbereich. Das zeigt sich schon mit den jetzt
veröffentlichten Bildern: Für das menschliche Auge liegt die Oberfläche der
Venus verborgen unter einer dichten Wolkendecke. Durch die beiden Teleskope ist
nun ein eindrucksvoller Blick auf die Oberfläche der Venus möglich, auf der
Strukturen zu erkennen sind, die einen Durchmesser von nur einem Kilometer
haben. Das ungleiche Teleskop-Paar nahm auch den Asteroiden 2001 EC16 unter die
Lupe, der Ende März in nur achtfacher Mondentfernung an der Erde vorüberzog.
Auf dem nur 150 Meter großen Felsbrocken konnte man Details bis zu einer
Größe von 15 Metern ausmachen und deutlich erkennen, dass sich das
unregelmäßig geformte Objekt etwa alle 200 Stunden um sich selbst dreht - eine
extrem niedrige Rotationsgeschwindigkeit.
Durch die neuen
Beobachtungsmöglichkeiten hoffen die beteiligten Astronomen auf deutliche
Fortschritte bei der Erkundung unseres Sonnensystems: "Mit dem neuen Green
Bank Telescope ist es möglich, die Radarechos von kleinen erdnahen
Asteroiden zu empfangen aber auch von entfernten Objekten wie etwa dem
Saturnmond Titan", so Professor Donald Campbell von der Cornell
Universität. "Das Instrument wird ein wahrer Segen für Radarbeobachtungen
im Sonnensystem sein."