Der Start der Endeavour ist für Europa eine
ganz besondere Premiere: Erstmals wird mit dem Italiener Umberto Guidoni
ein ESA-Astronaut die ISS besuchen. Der 46-Jährige hatte 1996 während
einer 16-tägigen Shuttle-Mission erste Erfahrungen im All
gesammelt und wird während dieser Mission hauptsächlich für das
Logistikmodul Raffaello verantwortlich sein. Dieser
"Weltraumcontainer" kann aus der Ladebucht der Raumfähre als
zusätzliches Modul an die ISS angedockt, dort bequem ent- und wieder
beladen und schließlich ins Shuttle zurückgeholt werden. An Bord
von Raffaello befinden sich unter anderem Experimente für das
Labor der ISS.
Hauptaufgabe dieser Mission ist aber die Installation des in Kanada
entwickelten Roboterarms Canadarm. Er ist wesentlich
leistungsfähiger als der Greifarm der Raumfähren. Während zweier
geplanter Weltraumspaziergänge soll neben dem Roboterarm auch noch eine
weitere Antenne installiert werden. Danach wir das Logistikmodul mit den
Experimenten angedockt. Für den ESA-Astronauten Guidoni stellt diese
Mission einen Meilenstein in der Entwicklung der ISS dar: "Bisherige
Besuche bei der ISS haben im wesentlichen Komponenten gebracht und
installiert. Unsere Mission läutet quasi den Beginn der
wissenschaftlichen Nutzung ein."
Die Endeavour soll morgen Nachmittag an die ISS andocken. Von
der ISS wieder lösen wird sie sich am 28. April, die Landung ist am 30.
April vorgesehen. Insgesamt soll die Raumfähre damit 10 Tage, 19
Stunden und 19 Minuten im All bleiben.