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ALMA
Schritt nach vorn für Riesen-Radioteleskop
von Stefan Deiters
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10. April 2001

Vertreter Europas, Japans und Amerikas haben während eines Treffens Ende letzter Woche in Tokio eine Resolution verabschiedet, in der sie den Willen zum Ausdruck bringen,  gemeinsam in der chilenischen Atacama-Wüste ein riesiges Radioteleskop zu bauen und zu betreiben. Mit den insgesamt 64 Antennen wäre eine zehnmal bessere Auflösung zu erreichen, als sie das Hubble-Weltraumteleskop liefert.  

ALMA
So könnte ALMA einmal aussehen. Bild: ESO/NAOJ

Das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) ist ein Radioteleskop aus 64 beweglichen Zwölf-Meter Radioantennen, die auf einem Gelände mit über 14 Kilometern Durchmesser verteilt sind. Durch die japanische Beteiligung erhält das Projekt Zugang zu deutlich verbesserter Performance vor allem im Submillimeter-Bereich. Wenn alle Antennen auf ein astronomisches Objekt ausgerichtet sind und die Daten durch ein sehr schnellen digitalen Signalprozessor verarbeitet werden, sollte das Abbildungsvermögen des Riesenteleskops zehnmal besser sein, als das des Hubble-Weltraumteleskops. 

Auch unter den schon existierenden Submillimeter-Teleskopen wird ALMA neue Maßstäbe setzen: Die 64 Antennen verfügen über eine 40 Mal größere Fläche als bisherige Radioteleskope. ALMA soll in 5.000 Metern Höhe auf einem Plateau in der Nähe der Atacama-Wüste im Norden Chiles gebaut werden. Die außergewöhnlich trockene Luft bietet hier ideale Bedingungen für die Beobachtungen im Radiobereich. Die Forscher erhoffen sich durch ALMA ganz neue Erkenntnisse über die Entstehung von Galaxien im jungen Universum. Durch den Staub, der durch die ersten Sterne entsteht, dürften sich diese Galaxien recht schnell hinter dicken Staubwolken verbergen, so dass Beobachtungen im optischen Bereich sehr schwer sind. 

Doch auch in unser eigenen Galaxie könnte ALMA die staubige Umgebung von jungen Sternen beobachten. Dies sind gerade die Regionen, in den Astronomen die Entstehung von Planeten vermuten. So dürfte ALMA unser Wissen über die Bildung von Strukturen im Universum deutlich vergrößern und vielleicht auch Antworten auf die Frage nach dem Ursprung des Lebens liefern.

ALMA entstand durch die Kombination von drei Teleskopprojekten: das Millimeter Array der USA, das europäische Large Southern Array und das japanische Millimeter and Submillimeter Array. Europa und die USA hatten ihre beiden Projekte bereits 1999 zusammengelegt (astronews.com berichtete), Japan kam später als dritter gleichberechtigter Partner hinzu, Kanada ist über das amerikanische Projekt beteiligt. Vor zwei Jahren wurde mit gemeinsamen ersten Studien begonnen. Durch die Teilnahme von Japan und von Chile ist ALMA inzwischen zu einem wahrhaft globalen Projekt geworden. Mit der unterzeichneten Resolution versprechen die beteiligten Länder, dass sie alles tun werden, um baldmöglichst die Gelder für das Projekt zu bekommen. Die jeweiligen Einzelprojekte waren zuvor in den einzelnen Ländern schon sehr gut bewertet worden. Läuft alles nach Plan, kann der Beobachtungsbetrieb im Jahr 2010 beginnen.

Links im WWW
ESO, Europäische Südsternwarte
siehe auch
ALMA: Riesenteleskop in der Wüste - 16. Juni 1999
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