ASTEROIDEN
Wiederentdeckung im Afrika-Urlaub
Redaktion
astronews.com
6. April 2001
Seinen Urlaub im Namibia nutzte ein Ingenieur der
Universität Hannover zum Sternebeobachten und entdeckte dabei eine
Asteroiden wieder. Das Recht zur Namensgebung hat allerdings der
Erstentdecker aus Japan. Trost für den Niedersachen: Ein bislang
namensloser Felsbrocken trägt künftig seinen Namen.
Wolfgang Paech
vo m
Institut für Erdmessung nutzte seine
Privatreise nach Namibia, um
sich etwas intensiver mit seinem Hobby der Astronomie
beschäftigen.
"Früher wurde
auch hier am
Institut einiges an Astronomie betrieben und wir
wollen jetzt versuchen
dies nun wieder ein wenig
zu beleben." Auf seiner Namibia-Reise
wollte der Ingenieur
einige Geräte
testen und machte dabei einen Zufallsfund: Zwischen Mars und Jupiter, 690 Millionen Kilometer von der
Erde entfernt, spürte er ein Objekt auf,
das in allen Verzeichnissen fehlte. Paech
verfolgte seine Bahn und konnte später genaue Aussagen
über
die Bahnparameter des von ihm gefundenen Planetoiden
machen.
Damit kam er einem
anderen Amateurastronomen zuvor, der
den Asteroiden 1994
entdeckt,
aber nicht genügend Beobachtungen
durchgeführt
hatte, um die Bahn
des Felsbrockens zu berechnen. Dennoch darf er,
obwohl
Paech die Arbeit gemacht hat, einen Namen für den neuen Asteroiden vorschlagen.
Leer ausgehen wird der Hannoveraner allerdings
nicht: Nach
ihm wird der bisher namenlose Planetoid 9700 benannt. Damit soll, so die
Universität Hannover, nicht nur
die
Enttäuschung
des Ingenieurs gemildert,
sondern auch die
jahrzehntelangen Arbeit von
Wolfgang Paech gewürdigt werden. Im Minor Planet
Circular
heißt es dazu: Wolfgang Paech arbeitet als
Elektronik-Ingenieur am Institut für
Geodäsie der
Universität
Hannover, wo er auch als technischer Leiter der astronomischen Station
fungiert. Paech, ein enthusiastischer Amateurastronom, ist ein scharfer
Beobachter von solaren Phänomenen und
Finsternissen."
Nachtrag
(9.4.2001): Nach Veröffentlichung des Beitrags wurde astronews.com
darauf aufmerksam gemacht, dass an der Wiederentdeckung des Asteroiden im
Sommer 2000 auch Doris Unbehaun, eine Amateurastronomin aus dem Saarland,
beteiligt war. Wir wollten ihren Beitrag hier natürlich nicht
unterschlagen.
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