Haben US-Geheimdienstler der National Imagery and Mapping
Agency (NIMA) tatsächlich die verschollene Sonde Mars Polar Lander
auf dem roten Planeten aufgespürt? Die NASA will noch nicht so recht
daran glauben und vermutet stattdessen einen Fehler im Kamerasystem. Jetzt
wollen Wissenschaftler beider Organisationen zusammenarbeiten, um Klarheit
zu erhalten.
Verschollen
auf dem roten Planeten: der Mars Polar Lander. Bild: JPL/NASA |
Die Forscher der National
Imagery and Mapping Agency (NIMA), einer dem US-Militär unterstellten
Behörde, hatten Bilder der NASA-Sonde Mars Global Surveyor ausgewertet,
um Überreste des im Dezember 1999 verschollenen Mars Polar Lander zu
finden. Die
Herausforderung bei dieser Aufgabe besteht darin, dass die Auflösung der
Bilder, die der Global Surveyor von der Oberfläche des roten Planeten
liefert, gerade groß genug sein könnte, um die Sonde aufzuspüren. Das Team
suchte dabei nach dem Lander selbst, dem Hitzeschutzschild und dem
Fallschirm.
Bis jetzt, so die
NASA, hätte die Auswertung der detaillierten Aufnahmen von der Oberfläche
keine Ergebnisse gebracht. Allerdings hätten einige NIMA-Mitarbeiter bei einer
anfänglichen Analyse auf mehreren Bildern Strukturen erkannt, die sie als Lander
und Hitzeschild deuteten. Die NASA vertritt jedoch bisher die Auffassung, dass
es sich hierbei um eine Art Rauschen im Kamerasystem der Global Surveyor-Sonde
handelt.
NASA und NIMA
wollen nun versuchen, gemeinsam herauszufinden, wessen Interpretation richtig
ist. Der Mars Polar Lander sollte am 3. Dezember 1999 auf dem roten
Planeten aufsetzen. Es kam jedoch nie ein Funkkontakt zu Stande, so dass die
NASA zwei Wochen nach der geplanten Landung begann, detaillierte Aufnahmen des
Landesplatzes zu machen. Auf ihnen waren keine Spuren des Landers zu entdecken,
was teilweise zu der Vermutung führte, dass der Lander abgestürzt sei. Zur
selben Zeit begannen auch NASA und NIMA mit einer unabhängigen Auswertung von
Oberflächenaufnahmen des Mars. Diese Zusammenarbeit soll auch weiterhin
fortgesetzt werden.