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LA SILLA
Spezialkamera aus Jena für die ESO
von Stefan Deiters
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15. März 2001

Spitzentechnologie aus Thüringen für die europäische Südsternwarte (ESO) im chilenischen La Silla: Astronomen der Universität Jena entwickelten ein Hochleistungs-Kamerasystem für das dortige 3,6 Meter Teleskop, von dem sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung von Sternen erhoffen. Über ein weiteres Gerät für das Very Large Telescope denkt man in Jena auch schon nach. 

La Silla
Die ESO-Teleskope in La Silla. Foto: ESO

Herzstück dieses Hightech-Instruments ist ein flächenhafter Empfänger, ein sogenanntes Infrarot-Array, das aus einzelnen Pixeln besteht und extrem hochauflösend infrarote Strahlung im Weltall erkennt und aufzeichnet. "Damit können Wissenschaftler viel weiter ins All schauen als bisher und auch tiefer und detaillierter in die Hüllen von Sternsystemen eindringen", erläutert Prof. Dr. Werner Pfau, der das Projekt federführend leitete. 

Ausgelegt ist das Gerät für vergleichsweise langwellige Strahlung zwischen zehn und 20 Mikrometer Wellenlänge, die bei der Entstehung von neuen Sternen, aber auch bei sehr alten Sternen eine wichtige Rolle spielt. Das Kamerasystem ist zunächst an ein 3,6m-Teleskop gekoppelt. Es wird aber bereits die Konstruktion eines vergleichbaren Systems für eines der großen 8 Meter-Teleskope des Very Large Telescope auf dem Gipfel des Paranal ins Auge gefasst. 

"Die moderne Astrophysik arbeitet heute in internationalen Forschergruppen zusammen", so Pfau, "für uns Europäer sind die Stationen in Chile von essentieller Bedeutung, weil sie aufgrund der klaren Luftverhältnisse über der Wüste sehr lange und störungsfreie Beobachtungszeiten ermöglichen." Dass die Jenaer mit der Konstruktion der Spezialkamera betraut wurden, betrachtet Pfau als Auszeichnung: "Das hat nicht nur mit wissenschaftlicher Expertise zu tun, sondern auch mit der international anerkannten Kompetenz der Werkstätten unserer Physikalisch-Astronomischen Fakultät." An der umfangreichen Software-Entwicklung für das Kamerasystem waren auch Astronomen der Universität Wien beteiligt. Das rund 1,5 Millionen Mark teure Projekt wurde aus Mitteln des Thüringer und des Bundesforschungsministeriums finanziert. 

Neben dem Ruhm, das moderne System entwickelt zu haben, bietet es den Thüringer Astrophysikern noch einen weiteren Vorteil: Sie dürften bei der Vergabe der begehrten Beobachtungszeiten in La Silla in Zukunft gute Karten haben.

Links im WWW
ESO, Europäische Südsternwarte
La Silla Observatory Home Page
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