Wie kam das Wasser der Ozeane auf die Erde? Eine Theorie macht
eine Unzahl kleiner Kometen dafür verantwortlich, die im Laufe von
Millionen Jahren das Wasser auf die Erde brachten. Ein Wissenschaftler der
Universität von Iowa hat nun neue Beweise für diese These
vorgestellt.
Ein
kleiner Komet auf einer Aufnahme mit den Spuren zahlreicher
Sterne. Die Spur des Kometen (Kasten) ist nicht parallel zu den
Bahnen der Sterne. Foto:
University of Iowa |
In einem Beitrag
für das Journal of Geophysical Research der American Geophysical
Union berichtet Professor Louis A. Frank über den Fund von neun kleinen
Kometen, die er auf insgesamt 1.500 Aufnahmen entdeckt hat, die das Iowa
Robotic Observatory in der Zeit zwischen Oktober 1998 und Mai 1999 gemacht
hat. Durch die Verwendung von zwei unterschiedlichen Belichtungsmethoden sei es,
so Frank, sehr unwahrscheinlich, dass es sich bei den Funden um Rauschen oder
Bildfehler handelt. Die Ergebnisse stimmen zudem mit Berichten über kleine Kometen
überein, die schon vorher vom SpaceWatch Teleskop entdeckt wurden.
Mit den jetzt
vorgestellten Ergebnissen erhält die "Kleine Kometen"-Theorie neue
Unterstützung, die 1986 von einem Wissenschaftler der Universität von Iowa
gemacht wurde. Basierend auf Daten des Dynamic Explorer 1 Satelliten
schätzte John Sigwarth damals, dass sich in jeder Minute rund 20 Schneekometen
- jeweils mit einem Gewicht zwischen 20 und 40 Tonnen - in der Erdatmosphäre auflösen.
Somit könnten diese Kometen im Laufe der Erdgeschichte für nahezu das gesamte
Wasser auf unserem Planeten verantwortlich sein.
Natürlich gab es
von Anfang an Widerspruch: Ein Hauptargument der Gegner der "Kleine
Kometen"-Theorie war, dass die Entdeckungen dieser kleinen Schneebälle so
undeutlich seien, dass es sich auch um Bildfehler handeln könnte. Daher war es
für die Anhänger der These wichtig, die Kometen auch von der Erde aufzuspüren
und damit deutlich zu machen, dass es sich bei den "Schneebällen" um
ein tatsächliches Phänomen handelt und nicht nur um Bildfehler. Mit den jetzt
veröffentlichten Beobachtungen könnte man dem endgültigen Beweis für die
Existenz dieser Objekte einen Schritt näher gekommen sein.