Dominiert wird das Sternentstehungsgebiet S106 von dem massereichen
Stern IRS4 (für Infrared Source 4) im Zentrum. Dabei handelt es
sich um einen vermutlich 100.000 Jahre alten Stern, der 20mal mehr Masse
haben dürfte als unsere Sonne. Das äußere Erscheinungsbild des ihn
umgebenden Nebels dürfte auf Material zurückzuführen sein, das von IRS4
ins All hinausgeblasen wird. Eine riesige Scheibe aus Gas und Staub, die
um den Zentralstern rotiert, sorgt für die Verengung in der Mitte.
Die vom IRS4 ausgehende Ultraviolett-Strahlung ionisiert das umliegende
Wasserstoff-Gas und erzeugt auf diese Weise eine sogenannte HII-Region.
Wenn der angeregte Wasserstoff seine Energie wieder abgibt, sendet er eine
bläuliche Strahlung aus, die man im Inneren des Nebels sehen kann.
Astronomen nennen dies daher einen Emissions-Nebel. Bei den rötlichen
Bereichen handelt es sich um Strahlung, die direkt von Staubpartikeln
reflektiert wurde. Dies nennen Wissenschaftler einen Reflexionsnebel. Der
Infrarot-Blick des Subaru-Teleskops offenbart eindrucksvoll die Strukturen
der beiden verschiedenen Nebel, die auf im sichtbaren Bereich des
Lichtes aufgenommenen Bildern schlecht oder gar nicht zu sehen sind.
Beim Studium dieser Aufnahme entdeckten die Forscher auch eine große
Anzahl von sehr lichtschwachen jungen Objekten, deren
Masse so gering ist, dass die nuklearen Fusionsprozesse, die unsere Sonne
zum Leuchten bringen, nie in Gang kommen werden. Man bezeichnet diese
Objekte als Braune Zwerge. Die masseärmsten unter ihnen, dürften nur
wenig mehr Masse haben als Jupiter und werden daher unkorrekter Weise auch
hin und wieder "Planeten" genannt. Dies wären sie allerdings
nur, wenn sie eine Sonne umkreisen würden. Richtiger ist es somit, so das
Beobachterteam auf Hawaii, diese Objekte, die auch in anderen
Sternentstehungsgebieten gefunden wurden, schlicht als "freifliegende kleine
Objekte" zu bezeichnen.