Eigentlich sollte heute morgen eine Soyuz-Rakete vom Weltraumbahnhof
Baikonur aus einen Progress-Raumfrachter zur alten russischen Raumstation
Mir bringen. An Bord: Jede Menge Treibstoff, der für den kontrollierten
Absturz der Mir benötigt wird. Das endgültige Ende der
Raumstation ist für den 6. März geplant. Es wird erwartet, dass große
Teile der Mir nicht in der Atmosphäre verglühen, sondern ins Meer
stürzen werden, weswegen der Absturz möglichst genau vorbereitet werden
muss.
Nur wenige Stunden vor dem Abheben der Soyuz-Rakete hatte sich nun neue
Probleme an Bord der Mir ergeben: Das System, das für die Orientierung
der Station und für die Navigation zuständig ist, hatte sich
abgeschaltet. Der Start des Progress-Frachters wurde daraufhin erst einmal
abgesagt und soll nun voraussichtlich frühestens am Sonntag stattfinden,
wenn der Computer der Mir wieder vernünftig arbeitet.
Erst im Dezember waren Probleme mit der Kommunikation der Mir
aufgetreten, die aber nach wenigen Stunden wieder behoben werden konnten.
Sollte es zu einem Notfall kommen und sich die Station nicht wieder unter
Kontrolle bringen lassen, steht ein zweiköpfiges Kosmonauten-Team bereit,
das die Probleme dann vor Ort beheben soll.