Mit der ersten Aufnahme, die das Team des Hubble-Heritage-Projektes
in diesem Jahr veröffentlicht, werfen die Forscher auch einen Blick auf
die Arbeit des Namensgebers des Weltraumteleskops: Edwin P. Hubble machte
1925 erstmals eine detaillierte Untersuchung der Galaxie NGC 6822 mit der
darin liegenden Gaswolke Hubble-X, in der gerade viele neue Sterne
entstehen.
Hubble-Aufnahme
der Gaswolke Hubble-X in der Galaxie NGC 6822. Foto: NASA und das Hubble Heritage Team
(STScI/AURA), C. R. O'Dell (Vanderbilt University) |
Großansicht |
Der Name Hubble-X
für die Gaswolke beruht nicht auf dem leicht X-förmigen Aussehen der Wolke,
sondern darauf, dass es sich um das zehnte Objekt in einem Katalog der Objekte
dieser Galaxie handelt. NGC 6822 liegt im Sternbild Schützen und ist etwa
1.630.000 Lichtjahre von der Erde entfernt - damit liegt die Galaxie in
relativer Nähe zu unserer Milchstraße. In der Hubble-X genannten
Gaswolke, die das Hubble Weltraumteleskop genauer betrachtete, gab es vor
rund vier Millionen Jahren ein Ausbruch heftiger Sternentstehungsaktivität -
ein recht kurzer Zeitraum für Astronomen.
Die riesigen
Gaswolken in NGC 6822 haben Wissenschaftler schon seit ihrer Entdeckung durch E.
E. Barnard im Jahr 1881 fasziniert. Und Edwin P. Hubble, der Namensgeber des Hubble-Weltraumteleskops,
nutzte 1925 ein neues Teleskop des Mount Wilson Observatory um die erste
detaillierte photografische Beobachtung der Galaxie zu machen. Details wie sie
nun das Hubble-Weltraumteleskop offenbart, blieben Edwin P. Hubble
allerdings verborgen.
Nach den heutigen
Theorien entstehen Sterne in riesigen Wolken aus Gas und Staub, die Astronomen
Riesenmolekülwolken nennen. Diese sind zunächst dunkel, doch wenn sich ein
oder mehrere massereiche Sterne gebildet haben, bringen sie durch ihre intensive
ultraviolette Strahlung das umliegende übriggebliebene Gas zum Leuchten. Genau
dies kann man bei Hubble-X beobachten. Durch die Strahlung und durch
sogenannte stellare Winde, wird das Gas der Wolke weiter verteilt, so dass die
Sternentstehung zu einem abrupten Ende kommt. Das vom Hubble-Heritage-Projekt
heute veröffentlichte Bild wurde im September 1997 aufgenommen.