Die kleine Sonde Galileo, die Ende letzten Monats den
Jupitermond Ganymed überflog (astronews.com berichtete) und dabei
intensiver Strahlung ausgesetzt war, scheint den Vorüberflug an dem
Trabanten des Gasriesen gut überstanden zu haben. Die Sonde Cassini
hatte am 30.
Dezember 2000 den Jupiter im Abstand von nur
9,7 Millionen km passiert und steuert nun auf den Saturn zu.
Die gemeinsame Beobachtung des Gasriesen durch die beiden Sonden trägt
aber schon jetzt erste wissenschaftliche Früchte. So fanden sich
deutliche Hinweise darauf, dass die Jupiter-Magnetosphäre, eine Blase aus
geladenen Teilchen die durch das Magnetfeld des Planeten gefangen gehalten
werden, variabel ist: Während sich Galileo im Herbst auf den
Jupiter zu bewegte, passierte die Sonde die Grenze der Magnetosphäre,
doch diese "überholte" plötzlich die Sonde wieder, so dass
sich Galileo wieder außerhalb der Magnetosphäre befand. Könnte
man die Magnetosphäre des Jupiters sehen, würde sie am Himmel größer
erscheinen als unserer Vollmond.
Neue Erkenntnisse erhielten die Forscher auch über die riesigen
Stürme, die oft über Hunderte von Jahren stabil bleiben. Diese großen
Stürme scheinen ihre Energie durch das Verschlucken kleinerer
Sturmgebiete zu erhalten, die wiederum ihre Energie aus anderen Regionen
der Jupiteratmosphäre beziehen. "Das Wetter ist komplett anders auf
dem Jupiter", begründet Dr. Andrew Ingersoll vom California
Institute of Technology das Interesse der Forscher am Jupiterwetter.
"Auf dem Gasriesen kann man 300 Jahre alte Stürme finden. Und wir
wollen verstehen, warum das Wetter auf Jupiter so stabil und auf der Erde
so veränderlich ist."