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GALILEO
Dunkle Begegnung mit Ganymed
von Stefan Deiters
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28. Dezember 2000

Heute wird die kleine NASA-Sonde Galileo in nur rund 2.300 Kilometern Entfernung am größten Mond des Sonnensystems vorüberfliegen - am Jupitermond Ganymed. Der Trabant des Gasriesen wird zu dieser Zeit im Schatten des Jupiter liegen, was die Beobachtung von Polarlicht-ähnlichen Erscheinungen auf dem Mond möglichen machen dürfte. 

Ganymed
Der Jupitermond Ganymed. Foto: NSSDC/NASA

"Der Vorüberflug passiert genau zu dem Zeitpunkt, zu dem der Mond im Schatten des Jupiter steht", erläutert Dr. Eilene Theilig vom NASA Jet Propulsion Laboratory. "Durch dieses Timing ist Galileo genau an dem Ort, von wo man Polarlichter auf Ganymed sehen müsste." Die Sonde, die den Mond diesmal in einem Abstand von etwa 2.300 Kilometern passiert, hatte Ganymed zum letzten Mal im Mai besucht. Aus den Informationen dieses Vorüberfluges hatten die Wissenschaftler deutliche Hinweise auf einen flüssigen Ozean unter der Eiskruste des Jupitertrabanten erhalten (astronews.com berichtete). Bei der heutigen Passage sind die Forscher mehr an dem interessiert, was sich über der Oberfläche ereignet.

Wenn kein direktes Sonnenlicht auf den Jupitermond fällt, könnte man nämlich schwach leuchtende Polarlicht-ähnliche Erscheinungen auf Ganymed sehen, die sonst vom Sonnenlicht überstrahlt werden. "Die Polarlichter, die wir beobachten wollen, sollte es geben, da Ganymed eine dünne Atmosphäre hat", erklärt Dr. Torrence Johnson, der als Projektwissenschaftler am NASA Jet Propulsion Laboratory arbeitet. "Wenn die Gase in der Atmosphäre von Elektronen aus dem Strahlungsgürtel des Jupiter getroffen werden, sollten sie anfangen zu leuchten."

Durch die Beobachtung dieser Polarlicht-ähnlichen Erscheinungen erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Atmosphäre des Jupitermondes und über dessen Magnetfeld. Ganymed ist nämlich nicht nur der größte Mond im Sonnensystem, es ist auch der einzige Mond, von dem bekannt ist, dass er über ein im Inneren selbst erzeugtes Magnetfeld verfügt. Die Bereiche, in denen die Polarlichter auftreten, verraten den Forschern auch etwas über die Form des Magnetfeldes des Jupitertrabanten. 

Die Flugbahn dürfte der kleinen Sonde einiges abverlangen: Sie führt nämlich durch eine Region intensiver Strahlung vom Jupiter, über deren Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Instrumente man keine sicheren Voraussagen machen kann. Bislang überstand Galileo das Dreifache der Strahlungsmenge, für die die Sonde ursprünglich ausgelegt war. 

Links im WWW
Galileo, Webseite der NASA
siehe auch
Jupitermond Ganymed: Hat auch er einen verborgenen Ozean? - 18. Dezember 2000
Galileo: Fünf Jahre im Orbit um Jupiter
- 8. Dezember 2000
AstroLinks: Jupiter
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