Die Chance einer
Kollision mit 2000 SG344 war mit 1 zu 500 relativ gering, doch es wäre das erste
Objekt gewesen, das auf der sogenannten Torino Skala als Asteroid der
Klasse "1" geführt werden würde. Die Torino Skala besteht aus
zehn Stufen und soll - ähnlich wie die bekannte Erdbebenskala - die
Gefährlichkeit von Asteroiden auch für ein allgemeines Publikum verständlich
machen. Dabei beschreibt "0" einen harmlosen Asteroiden und
"10" einen regelrechten Erdzerstörer. Die Kollision mit einem mit
"1" klassifizierten Asteroiden ist recht unwahrscheinlich, doch sollte
das Objekt genauer beobachtet werden.
Bisher hatte kein Asteroid die "1" auf der Torino-Skala
erreicht und entsprechend groß war der Wirbel, den 2000 SG344 am Wochenende
verursachte. Glücklicherweise konnten noch am Freitag weitere Beobachtungen des
Objektes in Bildarchiven aufgespürt werden, die eine präzisere Bahnberechnung
ermöglichten. Danach, so die Internationale Astronomische Union (IAU),
wird das Objekt die Erde am 23. September 2030 in einer Entfernung von elf
Mondentfernungen passieren.
Während für das Jahr 2030 Entwarnung gegeben werden kann, besteht nun, so
die IAU, für die Folgejahre eine erhöhte Kollisionsgefahr. Das Objekt umrundet
die Sonne in 354 Tagen und ist somit etwas schneller als die Erde. Es kommt nur
rund alle 30 Jahre in die Nähe unseres Heimatplaneten. Das letzte Mal im Jahr
1971. Allerdings weiß man zur Zeit noch so gut wie gar nichts über das Objekt
- noch nicht einmal, ob es wirklich ein Asteroid ist: Die Astronomen halten es
für durchaus nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Raketenstufe aus dem
Apolloprogramm handeln könnte.