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SATURN
Vier neue Monde entdeckt
von Stefan Deiters
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26. Oktober 2000

Und da sage noch jemand, in unserem Sonnensystem können man keine Entdeckungen mehr machen: Ein internationales Astronomenteam spürte unlängst vier neue äußere Monde des Ringplaneten Saturn auf. Die Wissenschaftler stellen ihre Entdeckung heute auf einer Konferenz in Pasadena vor.

Saturnmond S/2000 S2
Eine Überlagerung von Aufnahmen des Saturnmondes S/2000 S 2 Foto: ESO

Mit dieser Entdeckung übernimmt der Saturn die Führung in der Rangfolge der Planeten mit den meisten Monden: Er kommt nun auf insgesamt 22 Monde, bei Uranus wurden bislang 21 Trabanten aufgespürt. Außer der Existenz der vier neuen Saturnbegleiter ist so gut wie gar nichts über sie bekannt: Aus der bekannten Helligkeit lässt sich ihre Größe nur ungefähr abschätzen. Die Astronomen glauben, dass die neuen Monde einen Durchmesser von 10 bis 50 Kilometern haben. 

Das Astronomenteam gehört zu einer Gruppe von regelrechten "Mondjägern", die auch schon beim Uranus erfolgreich waren: Dort hatten sie vor einiger Zeit fünf neue Monde entdeckt. Um die kleinen Lichtpunkte aufzuspüren benutzten sie eine elektronische CCD-Kamera, die regelmäßig Bilder von einer Himmelregion macht, die dann von einer Computersoftware ausgewertet werden. Diese kann dann einen sich bewegenden Lichtpunkt gegen den feststehenden Sternenhintergrund herausfiltern.

Die ersten beiden neuen Saturnmonde wurde von Brett Gladman am 2,2 Meter MPG/ESO-Teleskop der Europäischen Südsternwarte in Chile entdeckt und dann mit dem Canada-France-Hawaii-Teleskop auf dem Manua Kea bestätigt. Dort entdeckten Gladman und seine Kollegen auch noch zwei weitere Saturntrabanten. Sämtliche Beobachtungen wurden noch mit anderen Teleskopen nachvollzogen.

Bei den vier neuen Monden handelt es sich um sogenannte irreguläre Monde, die in weiter Entfernung und in einer nicht so stabilen und sich ändernden Umlaufbahn um den Saturn kreisen. Im Gegensatz zu den normalen Monden, die auf fast kreisförmigen Bahnen in der Nähe der Äquatorebene um ihren Planeten umlaufen und vermutlich auch mit ihm entstanden sind, wird von den irregulären Monden vermutet, dass sie irgendwann einmal von der Gravitationskraft des Planeten eingefangen wurden.

Bisher war mit Phoebe, 1899 von William H. Pickering entdeckt, nur ein irregulärer Mond des Saturn bekannt. Jupiter verfügt über neun bekannte irreguläre Monde, Neptun über zwei und Uranus über fünf. Die Zahlen könnten sich im Fall von Saturn allerdings bald wieder ändern: Die Mondjäger haben noch zahlreiche weitere Kandidaten entdeckt, bei denen sich aber in zusätzlichen Beobachtungen erst herausstellen muss, ob sie tatsächlich Saturntrabanten sind. Jedenfalls scheint der Ringplanet von einem ganzen Schwarm kleiner Monde umgeben zu sein. 

Links im WWW
ESO, Europäische Südsternwarte
siehe auch

AstroLinks: Saturn

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