Der Vorstand der niederländische MirCorp, die die
russische Raumstation Mir kommerziell vermarkten und betreiben
will, hat gestern die weitere Marschroute für die Wiederbelebung der
alternden Raumstation festgelegt: Im nächsten Jahr soll die Mir dauerhaft
von einer zweiköpfigen Besatzung bewohnt werden. Der erste
Weltraumtourist soll in etwa einem Jahr zur Raumstation fliegen können.
Zur Vorbereitung ist für den Herbst erst einmal ein unbemannter
Versorgungsflug geplant, bevor im nächsten Jahr zwei monatelange
Missionen zur Mir anlaufen sollen. Mit dem jetzt beschlossenen
Zeitplan hoffen die Investoren auch letzte Zweifel bei potentiellen
Sponsoren und Partnern zu beseitigen, die den privat finanzierten
Weiterbetrieb der Raumstation ermöglichen sollen.
Ein unbemanntes Proton-Raumschiff wird im Herbst die Mir
mit Treibstoff und anderen Ausrüstungsgegenständen versorgen, so dass
die Raumstation sicher ohne Besatzung bis Anfang nächsten Jahres
betrieben werden kann. Dann sollen zwei russische Kosmonauten mehrere
Monate an Bord der Mir verbringen und Mitte des Jahres von einer
anderen zweiköpfigen Crew abgelöst werden. Mit der zweiten Crew kommt
auch der von der MirCorp "Citizen Explorer" genannte
Weltraumtourist Tito an Bord, der rund zehn Tage an Bord verbringen kann
und dann mit der ersten Besatzung wieder auf die Erde zurückkehrt.
Schon vor einigen Tagen hatte die MirCorp ihre Pläne zu einer
professionelleren Vermarktung der Raumstation vorgestellt: So soll man -
gegen entsprechende Bezahlung - Werbebanner an der Außenhülle der
Station anbringen, offizieller Ausrüster werden oder eine Citizen
Explorer-Mission sponsern können. Außerdem soll es möglich sein,
einzelne Module der Station nach Firmen zu benennen.