Die Europäische Weltraumagentur ESA hat Vorkehrungen getroffen, die
Internationale Weltraumstation ISS auch während des Betriebs versorgen
und unterstützen zu können: Auf der Internationalen Luftfahrtausstellung
(ILA) in Berlin wurde ein Vertrag über insgesamt neun Ariane-Flüge
unterzeichnet.
Mit Hilfe der Ariane 5 Raketen sollen insgesamt neun Automated
Transfer Vehicles (ATV), also automatische Transportraumschiffe, zur
ISS geschickt werden. Die ATVs sind zur Zeit in der Entwicklung und sollen
Versorgungsmaterial und Experimente zur Raumstation bringen und außerdem
die ISS jeweils wieder auf einen höheren Orbit hieven.
Dieser Vertrag, so betont die ESA in einer Presseerklärung, sei eine
wichtige Voraussetzung dafür, dass die Europäer ihre Verpflichtungen zur
Unterhaltung der Raumstation erfüllen können. Diese waren 1998 in einer
Übereinkunft zwischen den ISS-Betreibern Kanada, Europa, Japan, Russland
und den USA vereinbart worden. Die ATV sollen zwischen den Jahren 2003 bis
2013 etwa alle 15 Monate zur Station geschickt werden.
Mit Hilfe der ATVs können Treibstoff und andere
Versorgungsgüter zur Station gebracht werden oder - in speziellen
Druckbehältern - auch Experimente, die beispielsweise für das
europäische Weltraumlabor Columbus bestimmt sind. Zudem werden die ATVs
die ISS, die ständig an Höhe verliert, wieder in einen höheren Orbit
bringen.
Und auch ein weitere Problem sollen die ATVs lösen helfen: Damit man
an Bord der Raumstation nicht im Müll umkommt, wird dieser an Bord der
Transportschiffe gebracht, die dann mitsamt dem Abfall in der
Erdatmosphäre verglühen.