An Bord der Sonde NEAR Shoemaker, die seit Mitte Februar
um den Asteroiden 433 Eros kreist, trat Mitte Mai ein Problem mit einem
der wissenschaftlichen Instrumente an Bord auf. Das Near-Infrared
Specrometer (NIS) wurde daraufhin abgeschaltet. Die Sonde selbst und
die anderen Instrumente arbeiten aber weiterhin einwandfrei.
Das Problem mit dem Spektrometer trat während des Routinebetriebs am
13. Mai auf, als das Gerät plötzlich deutlich mehr Energie benötigte
als zuvor und keine Daten mehr übermittelte. Die Ingenieure der Mission
schalteten das NIS daraufhin ab um Ursachenforschung zu betreiben, doch
auch bei einem Test am 5. Juni änderte sich an der Fehlfunktion nichts.
Daher entschloss man sich das Gerät zunächst abgeschaltet zu lassen.
Mit Hilfe des Near-Infrared Spectrometer sollte die
Zusammensetzung von Mineralien an der Oberfläche des Asteroiden durch die
Analyse des reflektierten Sonnenlichtes bestimmt werden. Bis zum Auftreten
der Probleme hatte das NIS fehlerfrei gearbeitet und bereits mehr als
58.000 Messungen geliefert, die etwa 60 Prozent des Asteroiden abdecken.
"Wir haben ein fantastische Datensammlung, da das Gerät bisher
einwandfrei funktioniert hat", sagte Joseph Veverka von der Cornell
Universität. "Wir haben eine riesige Anzahl von Spektren die wir
analysieren müssen und mehr Informationen von der nördlichen Hemisphäre
gesammelt als wir erwartet hatten."
Das könnte helfen - auch trotz des Verlusts von NIS - viel über die
südliche Hemisphäre zu erfahren, die in den nächsten Monaten von der
Sonne beschienen wird. "Es sieht so aus als sei die Oberfläche recht
einheitlich. Wenn wir nun die NIS-Daten aus dem Norden mit den Messungen
der anderen Instrumente aus dem Süden vergleichen, sollten wir auch ohne
NIS erfahren können, wie sich die Südpolarregion von Eros von dem
unterscheidet, was wir schon gesehen haben."
NEAR Shoemaker wurde am 17. Februar 1996 gestartet und ist der
erste künstliche Trabant eines Asteroiden. Die Sonde ist zur Zeit 136
Millionen Kilometer von der Erde entfernt und umrundet Eros in einer
Entfernung von 50 Kilometern. Anfang Juli soll dieser Abstand nochmals auf
35 Kilometer verringert werden.