Schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien scheinen relativ
schlechte Tischsitten zu haben und riesige Blasen heißen Gases in den
Raum auszustoßen. Das zeigt zumindest ein Foto, das das Hubble Weltraumteleskop
unlängst von der rund 50 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 4438
gemacht hat.
Das Schwarze Loch im Zentrum von NGC 4438. Foto:
NASA, Jeffrey Kenney und Elizabeth Yale (Yale University) |
Die Hubble-Aufnahme des Zentrums von NGC 4438, einer Galaxie im
Virgo-Galaxienhaufen, zeigt deutlich eine Blase, die aus einem dunklen
Band aus Staub aufsteigt. Eine zweite Blase ist unterhalb des Staubbandes
als zwei rötliche Punkte auszumachen. Diese extrem heißen Gasblasen
entstehen durch die "Essgewohnheiten" des riesigen Schwarzen
Loches, das alles verschlingt, was sich ihm in einer sogenannten Akkretionsscheibe
nähert. Diese Struktur, in der die Materie in einer Ebene in das Schwarze
Loch hineinspiralt, ist als heller weißer Punkt unterhalb der
deutlicheren Gasblase auszumachen.
Manches Material wird von der Scheibe aber auch in entgegengesetzte
Richtungen - in sogenannten Jets - weggeschleudert. Diese
Teilchenströme räumen alles andere Material aus dem Weg. Und wenn
sie auf dichtes, sich nur langsam bewegendes Gas treffen, entstehen die
Blasen, die Hubble beobachtet hat.
Dies ist auch der Grund dafür, dass die Blasen unterschiedlich hell
erscheinen: Bei der helleren Blase ist das Gasmaterial dichter, in das der
Jet gerast ist. Die hellere Blase misst rund 800 mal 800 Lichtjahre. Die
Aufnahmen wurden vor rund einem Jahr gemacht und gestern bei einem
Treffend er Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft vorgestellt. Die
Farben wurde angepasst, um die Strukturen der Blasen besser erkennen zu
können.