Die Raumfähre Atlantis flog gerade über der Ukraine, als
Kommandant Jim Halsell das Space Shuttle sanft an der
Internationalen Raumstation ISS andockte. Fünf Tage wollen die
Astronauten bei diesem Außenposten der Erde bleiben. Bevor es an Bord der
ISS geht, stand allerdings zunächst ein Weltraumspaziergang auf dem
Programm.
Obwohl die Raumfähre Atlantis nunmehr sicher an der ISS
festgemacht hat, wird die Crew die Raumstation erst am Montagabend
betreten. In der heutigen Nacht stand nämlich erst einmal ein
Weltraumspaziergang der Astronauten Jim Voss und Jeff Williams an, die die
letzten Teile am russischen Kran an der Außenhülle der Station
anbrachten, eine defekte Antenne austauschten und diverse Kabel und Griffe
befestigten.
Der Weltraumspaziergang, der heute morgen zu Ende ging, war der 85. in
der US-Raumfahrtgeschichte und der fünfte, der zur Montage der ISS
durchgeführt wurde. Bisher haben Astronauten schon über 29 Stunden im
Weltall an der Internationalen Raumstation gearbeitet - mit dem heutigen
Arbeitseinsatz kommen nochmals über sechseinhalb Stunden dazu.
In der Nacht zum Dienstag werden die Astronauten dann die ISS betreten
und dort mit ihren Arbeiten beginnen. Hier sollen unter anderem defekte
Batterien im Modul Zarya ausgetauscht werden. Bevor die Atlantis
die Raumstation am Freitag wieder verlässt, wird das Shuttle die
Station noch auf einen höheren Orbit hieven. Vor dem Andocken verlor die
ISS wöchentlich 2,5 Kilometer an Höhe. Die US-Raumfähre soll den Orbit
der Station um rund 32 Kilometer anheben.