Drei Mal versuchte die Firma International Launch Services
ihre neue Atlas 3A-Rakete von Cape Canaveral aus zu starten - in der Nacht
wurde der letzte Versuch in letzter Minute abgebrochen. Jetzt soll erst
einmal die Raumfähre Atlantis starten, deren Mission wegen des
geplanten Jungfernflugs der Atlas-Rakete schon um 24 Stunden verschoben
wurde.
Der Jungfernflug der Atlas 3A-Rakete war mit Spannung erwartet worden:
Es handelt sich nämlich nicht nur um eine neue Rakete, es wurde bei der
Atlas 3A erstmalig ein russischer Raketenantrieb verwendet. An Bord der
Rakete befindet sich der Fernsehsatellit Eutelsat W4, der für den
russischen Medienkonzern Media Most Fernsehprogramme in russische
Haushalte übertragen soll. Einige Kanäle sind aber auch für Afrika
vorgesehen.
Gelingt der Start des Satelliten, wird er vom Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR) in seiner Umlaufbahn für seine Aufgaben
positioniert werden. Der erste Startversuch am Montag wurde wegen eines
Problems mit einer Radarstation auf den Bahamas verschoben, am Dienstag
scheiterte das Abheben an ungünstigen Windverhältnissen. In der
vergangenen Nacht gab es 31 Sekunden vor dem Start ein Problem mit einem
der Triebwerke, das nicht mehr innerhalb des Startfensters gelöst werden
konnte.
Wann der nächste Startversuch gemacht wird, ist zur Zeit noch unklar:
Nun soll erst einmal die Atlantis zu ihrem Recht kommen. Die
Raumfähre hätte eigentlich schon heute zur Internationalen
Weltraumstation (ISS) aufbrechen sollen, musste aber wegen des dritten
Startversuchs der Atlas-Rakete warten. Nun soll das Space Shuttle morgen
Mittag zur ISS aufbrechen.