Ein Sammler aus Kalifornien entdeckte unlängst zwei
Gesteinsbrocken, die höchstwahrscheinlich vom Mars stammen. Der Fundort
ist ungewöhnlich: Die Boten vom roten Planeten spürte er beim Säubern
seiner eigenen Gesteinssammlung auf.
Vor rund 20 Jahren wanderte Bob Verish durch die kalifornische
Mojave-Wüste, um seine Mineraliensammlung zu ergänzen. Ihm fielen sofort
zwei Gesteinsbrocken auf, die wie Basalt aussahen und eine dunkle
Oberfläche hatten. Er fand die beiden Steine so interessant, dass er sie
in seine Sammlung aufnahm und sie während der nächsten Jahr in Kästen
im Hinterhof lagerte - zusammen mit einer großen Anzahl anderer Gesteine.
Am 30. Oktober letzten Jahres war Verish gerade dabei seine Sammlung
zu säubern, als er wieder auf die beiden Gesteinsbrocken stieß. Doch
diesmal sah er die 20 Jahre alten Funde mit ganz anderen Augen. Verish war
nämlich seit fünf Jahren begeisterter Meteoritensammler und die Steine
sahen für ihn so aus, als könnten sie auch Meteoriten sein. Um sicher zu
gehen, nahm er zwei Proben und brachte diese in ein Labor der Universität
von Kalifornien in Los Angeles.
Kurz vor Weihnachten bestätigt die Universität, dass es sich bei den
beiden Steinen tatsächlich um Meteoriten handelt und dass sie -
obwohl sie nur eine kleine Schicht analysiert hatten - eine starke
Ähnlichkeit mit dem Meteoriten QUE 94201 zu haben scheinen, der 1994 in der
Antarktis gefunden wurde und sehr wahrscheinlich vom Mars stammt.
In den Weihnachtsferien wurden die Steine dann erneut untersucht. Und
Anfang Januar kam man dann zu
dem Schluss, dass es sich bei "Los Angeles 001" und
"Los Angeles 002" tatsächlich um Gesteinsbrocken vom Mars
handelt. Die etwa ein halbes und ein Viertel Kilo schweren Steine
erhöhen die Anzahl der Marsmeteoriten auf bestenfalls 14. Trotz der
Besonderheit seiner Steine will sich Bob Verish nicht mit den offiziellen
Bezeichnungen der Marsbrocken begnügen: Für ihn heißen die Steine
"Miguel" und "Gabriel".