In einem umfangreichen Überwachungsprogramm hat die
amerikanische Weltraumbehörde NASA die Computer ihrer Einrichtungen in den
verschiedenen Zeitzonen genau beobachtet. Ergebnis: Offenbar gab es keine
Probleme durch den Jahreswechsel. Auch alle Raumsonden reagierten wie
gewöhnlich.
Noch während eine Zeitzone nach der
anderen in das neue Jahr wechselte, testet die NASA ihre jeweiligen
Einrichtungen vor Ort: Die ersten potentiellen Kandidaten für Jahr
2000-Probleme waren die NASA Satellitenverfolgungs-Stationen im McMurdo
Sund in der Antarktis, in Canberra, Australien und in Guam. Alle meldeten
ihren Status als "grün", das heißt, es waren keinerlei Probleme
aufgetreten.
Später meldete das NASA Integrated Services Network,
dass es auch in Moskau keinerlei Probleme zu geben scheint, so dass auch
die Internationale Raumstation (ISS) vom Jahr 2000 Problem nicht betroffen
ist. Mit der Greenwich Mean Time wechselten später
noch diverse andere NASA-Einrichtungen ins Jahr 2000, die mit dieser
Londoner Standardzeit arbeiten. Dazu gehörten beispielsweise ein
Satelliten-Relay-System, das für den Datenverkehr zur ISS, zum Hubble-Weltraumteleskop
und zu anderen NASA-Sonden sorgt. Auch hier verlief alles nach Plan.
Auch
beim Kontaktieren der Sonden nach dem Datumswechsel gab es keine
Probleme: Vom Goddard Space Flight Center wurden elf Missionen
angefunkt: Landsat 7, das Hubble Weltraumteleskop, das
Compton Gamma Ray Observatory, der Far Ultraviolet Spectroscopic
Explorer (FUSE), der Earth Radiation Budget Satellite (ERBS),
der X-ray Timing Explorer (XTE), der Extreme Ultraviolet
Explorer (EUVE), der Upper Atmosphere Research Satellit (UARS),
die Total Ozone Mapping Spectrometer-Earth Probe (TOMS-EP), die Tropical
Rainfall Measuring Mission (TRMM) und der Transition Region and
Coronal Explorer (TRACE). Weitere Sonden, mit denen ein Kontakt
während des Jahreswechsels nicht nötig war, sollen in den nächsten
Tagen kontaktiert werden.
So scheint sich das Jahr 2000-Problem für
viele nur auf die Kopfschmerzen am nächsten Morgen beschränkt zu haben.
Wer allerdings glaubte, erhöhter Alkoholkonsum sei auch für das
merkwürdige Datum verantwortlich gewesen, das am 1. Januar auf der
astronews.com-Titelseite zu lesen war (je nach Browser: 1. Januar 192000
oder 1. Januar 19100) irrt: Hier handelte es sich um ein fehlerhaftes
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