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LA SILLA
Blick zum Great Attractor
von Stefan Deiters
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23. Dezember 1999

Gestern veröffentlichte die europäischen Südsternwarte (ESO) neue Aufnahmen, die mit Hilfe des Wide Field Imagers am La Silla Observatorium in Chile gemacht wurden. Sie eröffnen einen Blick in nahezu "unendliche Weiten".

Galaxienhaufen
Vom Wide Field Imager beobachteter Galaxienhaufen. Ursache für die komische Struktur der Galaxie links des Zentrums könnten die Einflüsse der Galaxien oberhalb und unterhalb dieser Galaxie sein. Foto: ESO

Der Wide Field Imager ist eine 67-Millionen Pixel Digitalkamera, die vor einem Jahr an das 2,2 Meter MPG/ESO-Teleskop in La Silla montiert wurde. Die Kamera ist sehr lichtempfindlich - so können mehr als 90 Prozent der ankommenden Photonen auch wirklich aufgezeichnet werden - und verfügt außerdem über ein großes Sichtfeld, das etwa dem Durchmesser des Monds entspricht. 

Hauptaufgabe von mit dem Wide Field Imager möglichen Himmelsdurchmusterungen ist die Katalogisierung einer möglichst großen Zahl von Objekten beispielsweise nach Farbe oder Aussehen. Daraus können dann interessante Ziele für zukünftige Beobachtungen ausgesucht werden. Außerdem ist es durch die weiträumige Erfassung des Himmels möglich, Strukturen zu erkennen, die sich über größere Himmelsregionen erstrecken - beispielsweise die Struktur unserer eigenen Milchstraße, naher Galaxien oder des gesamten Universums.

Die Milchstraße ist allerdings eine der größten Hindernisse beim Studium der großräumigen Strukturen des Weltalls: Zu viele Sterne und Staub verschleiern - schaut man in die falsche Richtung - die freie Sicht auf entfernte Galaxien und Galaxienhaufen. Bei fotografischen Aufnahmen wurde das Band der Milchstraße deshalb früher vermieden, da man festgestellt hatte, dass man hier viel weniger entfernte Galaxien zu Gesicht bekam als wenn man in eine Region schaute, die nicht durch das Band der Milchstraße verdeckt war. Man nannte diese Himmelsregion daher auch Zone of Avoidance (Zone der Vermeidung).

Heute sind die Geräte empfindlicher und man kann viel lichtschwächere Objekte am Himmel aufspüren. Das hier abgebildete Foto zeigt Galaxien in Richtung dieser Zone of Avoidance. Diese Himmelsregion ist auch deswegen interessant, weil Studien der Bewegung der Galaxien in der Nähe der Milchstraße gezeigt haben, dass sich die Galaxien in Richtung auf diese Himmelregion zu bewegen. Als Ursache vermutete man einen sogenannten Great Attractor - eine große Ansammlung von Materie in Form eines riesigen Galaxienhaufens - in dieser Richtung. Die beobachteten Galaxien könnten Teil dieses Great Attractors sein. 

Links im WWW
Europäische Südsternwarte (ESO)
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