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GALAXIEN
Regelrechte Galaxiennester 
von Stefan Deiters
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23. November 1999

Mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops haben Wissenschaftler einen ganz besonderen Galaxientyp genauer untersucht, nämlich Galaxien, die im infraroten Bereich des Lichtes besonders hell erscheinen. Überraschendes Ergebnis: Viele von ihnen treten in Gruppen auf und sind wahrscheinlich gerade in Kollisionen verwickelt. 

ULIR-Galaxien
Das Hubble-Weltraumteleskop fand unter den 123 beobachteten ULIR-Galaxien viele Galaxien, bei denen es sich vermutlich um Mehrfachsysteme handelt. Foto: NASA, Kirk Borne, Luis Colina, Howard Bushouse und Ray Lucas.

Bisher hatte man angenommen, dass es sich bei diesen Ultra-luminous infrared galaxies (ULIRG), lediglich um Galaxienpaare handelt, die gerade miteinander wechselwirken. Nach Untersuchung von 123 ULIR-Galaxien, die bis zu 3 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind, zeigte sich aber, dass es bei 30 Prozent von ihnen deutliche Hinweise auf Mehrfachkollisionen gab: Computersimulationen, die die Kollision mehrere Galaxien berücksichtigten, zeigten ein ähnliches Bild wie das, was die Astronomen durch das Hubble-Teleskop sahen. Allerdings plant das Team noch spektroskopische Untersuchungen, um dieses Szenario zu untermauern.

"Wir sehen hier das Ende einer hierarchischen Entwicklung des Universums, wo kleine Fragmente sich zu immer größeren Gebilden zusammentun", erläutert Kirk Borne vom NASA Goddard Space Flight Center. "Wir können beobachten, wie Materie aus den Galaxien herausgerissen wird und lange Schweife von Sternen bildet. Und wir sehen Mehrfachkerne und regelrechte Galaxiennester, wo alles verschmilzt." 

Die Hubble-Bilder geben einen Einblick in die Zeit als unser Universum noch jünger war und Kollisionen von Galaxien an der Tagesordnung waren. Die ULIR-Galaxien leuchten rund hundert Mal stärker im Infraroten als beispielsweise unsere Milchstraße. Diese Infrarot-Leuchtkraft erklären sich die Wissenschaftler durch einen regelrechten Sternentstehungs-Boom, der durch die Kollision entfacht wird. Die Infrarot-Strahlung stammt aus riesigen Staubwolken, die das Licht der neugeborenen Sterne zunächst verschlucken und dann wieder freisetzen. 

Dass es sich bei ULIR-Galaxien eventuell um Kollisonen von mehr als zwei Galaxien handeln könnte, wurde erstmals 1998 von einem Team japanischer Wissenschaftler vermutet. Borne: "Die neuen Hubble-Ergebnisse dürften diese Hypothese nun deutlich stärken."

Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
siehe auch
Goldenes Zeitalter der Galaxienbildung - 9. November 1999
 
 
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