Die von der NASA eingesetzte Untersuchungskommission, die die
Hintergründe des Verlusts des Mars Climate Orbiter aufklären
soll, hat auch auf eine mögliche Komplikation bei der Sonde Mars Polar Lander
hingewiesen: Zwar gibt es offenbar keine Probleme mit der
Einheitenkonvertierung, doch sei es möglich, dass das Landetriebwerk bei
zu niedrigen Temperaturen nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Das Landetriebwerk des Landers soll sich einschalten, wenn die
Sonde nur noch zwei Kilometer von der Oberfläche des roten Planeten
entfernt ist. Die Landung des Mars Polar Lander ist für den 3.
Dezember vorgesehen und wird nach dem Verlust des Climate Orbiters
im September mit großer Spannung verfolgt. Ein Untersuchungsausschuss der
NASA soll gewährleisten, dass zumindest der Lander die Oberfläche
des roten Planeten sicher erreicht.
Als Konsequenz aus den Befunden haben Ingenieure des NASA Jet
Propulsion Laboratory (JPL) ein Verfahren entwickelt, dass die
fehlerfreie Funktion des Triebwerks sicherstellen soll. So ist geplant,
das Triebwerk schon vor dem Eintritt in die Marsatmosphäre zu erwärmen.
Dazu soll die Heizung des Treibstoffversorgungssystem früher
eingeschaltet werden, was die Temperatur des Triebwerks um 8 Grad Celsius
erhöhen soll. Damit, so die Erkenntnisse der Fachleute, sei
sichergestellt, dass das Triebwerk wie vorgesehen funktioniert.
Darüber hinaus wäre aber, heißt es im neusten Statusbericht der
NASA, die Sonde in einem guten Zustand. Am 1. November wurde das
Landeradar des Landers zum ersten Mal nach dem Start angeschaltet
und hat einen Selbsttest erfolgreich durchgeführt. Das nächste Mal soll
das Radar erst am Landetag in Betrieb genommen werden: Nach Eintritt in
die Marsatmosphäre muss es das Steuersystem der Sonde mit Informationen
über Höhe und Geschwindigkeit versorgen, damit das Landetriebwerk
entsprechend gesteuert werden kann.