Mit Hilfe sehr genauer Messungen des Verhältnisses von Kohlenmonoxid und
Wasser im Kometen Hale-Bopp konnten Wissenschaftler den genauen Geburtsort des Kometen
bestimmen: zwischen Jupiter und Neptun vor etwa vier Milliarden Jahren.
Die Ergebnisse, die das Wissenschaftsmagazin "Nature" in seiner jüngsten
Ausgabe veröffentlicht, gelangen durch Messungen in den Jahren 1997/98 mit der
"Infrared Telescope Facilitiy" auf dem Manua Kea Observatorium in Hawaii.
"Es ist sehr wichtig den genauen Anteil und die Quelle des Kohlenmonoxid zu
kennen", erläutert Terrence W. Rettig, Physikprofessor an der Universität von Notre
Dame. "Diese Daten geben uns sehr ausführliche Informationen darüber, wie und wo
Hale-Bopp entstanden ist und wie seine Lebensgeschichte aussah."
Hale-Bopp, so Rettig weiter, hat die meisten Zeit seines Lebens weit entfernt von der
Sonne in extremer Kälte verbracht. In Sonnennähe kam er erst kürzlich und er dürfte
auch erst in etwa 10.000 Jahren wieder zurückkehren. Nur durch aktuelle Entwicklungen im
Bereich der Infrarot-Detektoren wurden nun diese Beobachtungen eines Kometen ermöglicht.
Doch auch der Zufall half: So war Hale-Bopp außergewöhnlich groß und kam der Erde recht
nahe. Dadurch gelang die bisher präziseste Messung des Kohlenmonoxid- und Wassergehalts.
Das Verhältnis Kohlenmonoxid zu Wasser beträgt bei Hale-Bopp 12 Prozent.
Kometen, von Astronomen gerne als "schmutzige Schneebälle" beschrieben, sind
für die Wissenschaft besonders deshalb interessant, weil sie als Fossilien der Entstehung
unseres Sonnensystems gelten. Ihr Eis besteht hauptsächlich aus Kohlenmonoxid und Wasser
und die Kenntnis der genauen Zusammensetzung verspricht nicht nur neue Erkenntnisse über
die Kometen sondern auch über die Entstehung des Sonnensystems im allgemeinen.
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