Jupiterähnliche Riesenplaneten könnten um bis zu acht Prozent aller
sonnenähnlichen Sterne kreisen - und von diesen gerade verschlungen werden. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Untersuchung amerikanischer Astronomen, über die die Zeitschrift
"New Scientist" in ihrer nächsten Ausgabe berichtet.
Wenn ein Stern einen großen Teil seines Wasserstoffvorrats verbraucht hat, endet sein
bis dahin relativ ruhiges Leben und er wird zum sogenannten "Roten Riesen".
Dabei kann er so stark wachsen, daß er leicht einige seiner Planeten
"verschlucken" kann. Für die Sonne ist dies erst in etwa 5 Milliarden Jahren zu
erwarten, aber da diese "Rote-Riesen"-Phase mehrere hundert Millionen Jahre
andauert, könnte gerade anderswo ein "Roter Riese" sein Planetensystem
"verschlucken".
Natürlich bleibt dies auch für den jeweiligen Stern nicht ohne Folgen: Mario Livio
und Lionel Siess von Space Telescope Science Institute in Baltimore haben simuliert, was
dabei wohl passieren würde. Das Ergebnis: Die Sterne würden verstärkt Strahlung im
Infraroten abgeben, würden sich schneller drehen und schließlich durch den Planeten mit
Lithium angereichert werden. Normalerweise überlebt dieses Element nicht lange in einem
Stern.
Bemerkenswerterweise haben die beiden Astronomen nun exakt diese drei Indikatoren bei
vielen "Roten Riesen" ausmachen können: Etwa vier bis acht Prozent wiesen alle
Symptome des Planetenkannibalismus auf. Diese Theorie kommt auch anderen Astrophysikern
gelegen - erklärt sie doch, woher das Lithium kommt, das in "Roten Riesen"
gelegentlich gefunden wird.