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Forschung

Ein Plüschtier für eine Galaxie
von Stefan Deiters
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23. März 1999

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Berkeley hat einen besonderen Wettbewerb ausgeschrieben: Wer aus ihren Daten korrekte Angaben zum Alter des Universums ablesen kann, gewinnt eine Kiste Sekt und wer darin Galaxien wiederfindet, bekommt ein kleines Plüschtier.

Der Wettbewerb hat einen durchaus wissenschaftlichen Hintergrund: Die kalifornische Wissenschaftlergruppe, die sich selbst "Wombat" für Wavelength-Orientated Microwave Background Analysis Team nennt, interessiert sich für die Zuverlässigkeit der entwickelten Analysemethoden. Gerade bei der Beobachtung des kosmischen Hintergrundrauschens, das im allgemeinen als Echo des Urknall gedeutet wird, muß man schon sehr scharf hinsehen, um das eigentliche Signal unter den vielen Störungen zu erkennen.

Von besonderem Interesse sind nämlich die winzig kleinen Schwankungen dieses Urknall-Echos, das in der Fachwelt "3K-Hintergrundstrahlung" genannt wird. Die Fluktuationen in dieser Strahlung, die etwa 300.000 Jahre nach dem Urknall entstand, gelten als Keime für die Entstehung von Galaxien. Erste Ergebnisse dazu lieferte 1992 der COBE-Satellit.

Die NASA-Sonde "MAP" (Microwave Anisotropy Probe), deren Start im Herbst 2000 geplant ist, soll nun diese Untersuchungen verfeinern. Sie verfügt über eine 30mal größere Auflösung als COBE und stellt die Wissenschaftler vor ein kniffliges Problem: Schon die Analyse der COBE-Daten war so schwierig, daß manche bei der Veröffentlichung der Ergebnisse an deren Wahrheitsgehalt zweifelten.

Hier setzt nun das Wombat-Team an: Die Gruppe simulierte verschiedene Datensätze, die von der MAP-Sonde geliefert werden könnten - inklusive aller Störquellen. An diesen Datensätzen können nun Analyseverfahren für die MAP-Mission getestet werden. Die kalifornischen Wissenschaftler hoffen, daß etwa sechs bis acht Gruppen an dem kleinen Wettbewerb teilnehmen - auch das europäische Planck-Team, das 2007 einen noch ausgefeiltere Sonde zur Erforschung der Hintergrundstrahlung starten will.

Als Belohnung winken zwei Preise: Eine Kiste Sekt bekommt das Team, das aus den Daten das korrekte Alter, die Expansionsgeschwindigkeit und die Dichte des Universums der jeweiligen Modelluniversen herausfindet. Für diejenigen, die die kosmische Hintergrundstrahlung eliminieren und detaillierte Informationen über die Strahlung von unserer und anderer Galaxien liefern, gibt es einen zweiten Preis: Die Plüschversion eines australischen  Beuteltiers - ein Wombat.

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