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Forschung

Galaktischer Kannibalismus
von Stefan Deiters
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20. Februar 1999

Mit den Hubble Weltraumteleskop fand ein Wissenschaftlerteam aus Großbritannien und den USA weitere Hinweise dafür, daß große Galaxien kleine Begleiter einfach verschlingen können: Mit der hohen Auflösung von Hubble gelang sogar die Identifikation von Sternhaufen, die einmal zu der verschlungenen Galaxie gehört haben könnten.

Mit dem Weltraumteleskop entdeckten die Astronomen eine Gruppe kleiner und sehr leuchtschwacher Sternhaufen im Zentrum von NGC 1316, einer etwa 53 Millionen Lichtjahre entfernten elliptischen Riesengalaxie im südlichen Sternbild Fornax. In Spiralgalaxien, zu denen auch unsere Milchstraße gehört, sind solche Sternhaufen recht häufig - in elliptischen Galaxien wurden sie bisher nur selten beobachtet.

NGC 1316
Die elliptische Galaxie NGC 1316, etwa 53 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Das Bild zeigt einen etwa 12.000 Lichtjahre großen Bereich. Foto: Carl Grillmair (CalTech) and  NASA

Eine mögliche Erklärung für diesen Befund wäre, daß die Sternhaufen letzte sichtbare Überreste einer Galaxie sind, die von NGC 1316 verschlungen wurde. Abwegig ist diese Theorie nicht: Daß NGC 1316 schon ganze Galaxien verschlungen hat, wird an dem rauchförmigen Staub rund um die Galaxie deutlich, den die Astronomen als Reste einer sehr gasreichen Galaxie deuten, die während der letzten 100 Millionen Jahre mit NGC 1316 kollidierte.

NGC 1316 ist darüber hinaus eine sehr starke Quelle von Radiowellen, die wahrscheinlich von einem Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie erzeugt werden. Das Schwarze Loch wird von den den langsam ins Zentrum sinkenden Gasresten der verschluckten Galaxie regelrecht gefüttert. Diese liefern auch die Energie für riesige energiereiche "Jets", die sich über 250.000 Lichtjahre erstrecken.

Eigentlich war das Wissenschaftler-Team auf der Suche nach Kugelsternhaufen, von denen es aber erstaunlich wenige fand. Dafür entdeckten sie die Gruppe von kleineren Sternhaufen. Diese, so glauben die Astronomen, stammen aus einer noch früheren Kollision von NGC 1316: "Die Sternhaufen sind zu alt, um bei dem Zusammenstoß entstanden zu sein, dessen Auswirkungen wir noch heute beobachten", meinte Carl Grillmair vom California Institute of Technology. "Die Sternhaufen müssen also entweder während einer noch früheren Kollision entstanden sein oder aber zu der Galaxie gehört haben, die NGC 1316 verschlungen hat."

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