Mondlauf |
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Entfernung |
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Entfernung |
Neumond: 6.
Juli
Erstes Viertel: 14. Juli
Vollmond: 21. Juli
Letztes Viertel: 28. Juli |
Sonne
Merkur
Venus
Mond
Mars
|
1,016 AE
0,741 AE
1,438 AE
60,1 ER
0,919 AE
|
Jupiter
Saturn
Uranus
Neptun
Pluto |
5,578 AE
10,091 AE
19,360 AE
29,126 AE
30,112 AE |
Der Sommer ist da: Auf der Nordhalbkugel begann im Juni die warme
Jahreszeit und viele glauben tatsächlich noch, dass es deswegen auf der Erde
so warm ist, weil wir der Sonne zurzeit näher sind. Weit gefehlt: Die Erde
ist auf ihrer Bahn im Juli am weitesten von unserem Zentralgestirn entfernt.
Am Morgen des 5. Juli befindet sie sich im so genannten Aphel, der
Abstand von der Sonne zur Erde beträgt dann 152 Millionen Kilometer. Die
Entstehung der Jahreszeiten hat ausschließlich mit der Neigung der Erdachse
zu tun: Während eines Umlaufs um die Sonne bekommt dadurch einmal die
Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel der Erde mehr Sonne ab. In unserem
Sommer ist die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt, auf der Südhalbkugel
hingegen herrscht Winter.
Am Himmel haben die typischen Sommersternbilder das Regiment übernommen: Wega
im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Adler bilden das so
genannte Sommerdreieck [Findkarte].
Doch auch der kommende Herbst kündigt sich mit dem Sternbild Pegasus schon an.
Ende Juli beginnen die Hundstage. Ihren Namen habe sie von Sirius, der
bei uns eher als Stern des Winterhimmels bekannt ist. Von den alten Ägyptern
aber wurde Sirius, der hellste Stern am Himmel nach unserer Sonne,
"Hundsstern" genannt und sein Erscheinen im Sommer - zusammen mit der
sommerlichen Hitze - ist verantwortlich für die noch immer gebräuchliche
Bezeichnung "Hundstage". Für die Ägypter war das Erscheinen des Sirius am Himmel
ein Warnsignal, das die bevorstehende Flut des Nils ankündigte.
Sirius hat aber auch seinen Platz in der Geschichte der modernen Astronomie:
Eigentlich handelt es sich nämlich bei Sirius um zwei Sterne, Sirius A und B,
die ein enges Doppelsternsystem bilden. Die Existenz von Sirius B wurde 1844 von
Bessel aus der Eigenbewegung des Sterns vorausgesagt und 1862 wurde Sirius B
dann tatsächlich beim Testen eines Teleskops entdeckt - es war der erste
aufgespürte Weiße Zwergstern. Inzwischen gibt es sogar Hinweise, dass es sich
bei Sirius um ein Dreifach-System handeln könnte, es also noch eine Komponente
Sirius C gibt.
Schaut man gegen Mitternacht Richtung Süd-Osten und befindet fernab störender
Lichter, kann man das helle Band der Milchstraße in seiner ganzen Pracht
bewundern. Mit einem Feldstecher ist diese Region am Himmel eine wahre
Fundgrube: Ein Sternhaufen und Nebel reiht sich hier an den nächsten. Oberhalb
des Sternbilds Schütze finden sich die wohl eindrucksvollsten Nebel des
nördlichen Sternenhimmels: Der Lagunen-Nebel (M8) und der etwas nördlich
davon gelegene Trifid-Nebel (M20) [Findkarte].
Der Lagunen-Nebel ist größer und heller als der Trifid-Nebel und rund 5.000
Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einem kleinen Teleskop erkennt man
bereits, dass der Nebel von einem dunklen Band aus Staub geteilt ist, das dem
Nebel seinen Namen gab.
Der Trifid-Nebel ist rund 9.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist
besonders durch ein eindrucksvolles Bild des Hubble-Weltraumteleskops bekannt
geworden. Es zeigte eine stellare Kinderstube voller Sternenembryos, die von der
intensiven Strahlung eines nahen Riesensterns langsam aufgelöst wird.
Die Venus ist im Juli "Abendstern" und tief im Westen zu sehen. Da sie
schon relativ früh am Abend untergeht, ist sie allerdings nicht sonderlich
auffällig. Auch Jupiter beschränkt sich in seiner Sichtbarkeit auf die
erste Nachthälfte, Saturn ist gar nicht am Nachthimmel auszumachen. Der rote
Planet Mars dominiert die zweite Hälfte der Nacht. Seine Helligkeit nimmt
weiter zu. Er erreicht Mitte des Monats den sonnennächsten Punkt seiner Bahn.
Zum Monatsende könnte auch der Meteorschauer der Delta Aquariden sichtbar
sein, deren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann liegt. Es handelt sich
aber um einen relativ unauffälligen Meteorstrom. Den ganzen Juli über sind die
Alpha Capricorniden mit dem Ausstrahlungspunkt im Steinbock aktiv.
Experten erwarten aber nicht mehr als zwölf Objekte pro Stunde im Maximum Ende
Juli.
Weitere Informationen über den Fixsternhimmel im Juli entnehmen Sie bitte den
folgenden Karten. Sie gelten für den 15. Juli, 22 Uhr MEZ/23 Uhr MESZ. Weitere Gültigkeitszeiten und
-daten sind jeweils unter der Karte angegeben.
Sternkarten für das gesamte Jahr und unterschiedliche Uhrzeiten finden Sie
über unsere astronews.com
Sternenkarten-Übersicht.