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Kann man von der Erde aus jemals die dunkle Seite des
Mondes sehen?
Es gibt keine "dunkle Seite" des Mondes: Wenn wir den Mond als "Neumond"
sehen, also die der Erde zugewandte Seite des Mondes nicht von der Sonne
beschienen wird, ist die erdabgewandte Seite voll von der Sonne beleuchtet. Der
Mond befindet sich in einer sogenannten gebundenen Rotation um die Erde, er
dreht sich also während eines Umlaufs um die Erde exakt einmal um die eigene
Achse. Daher sieht man praktisch immer nur eine Seite unseres Begleiters.
Da aber die Mondbahn um die Erde nicht genau kreisförmig ist, ändert sich die
Geschwindigkeit des Mondes auf dieser Bahn. Das führt dazu, dass die
"Ausrichtung" der erdzugewandten Seite nicht immer stimmt, das Bild des Mondes
also ein wenig hin und her wackelt. Gleichzeitig ist die Rotationsachse des
Mondes in Bezug auf die Ebene seiner Umlaufbahn um die Erde auch etwas geneigt,
was auch zu leichten Schwankungen führt. Ein weiterer Effekt entsteht durch die
Drehung der Erde selbst. Man fasst dies alles unter dem Begriff "Libration"
zusammen. Die Libration führt dazu, dass man von der Erde aus insgesamt rund 59
Prozent der Mondoberfläche sehen kann. (ds/9.
August 2017)
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