Hätten die Mondlandungen auch ohne den Kalten Krieg
stattgefunden?
Darüber kann man natürlich trefflich spekulieren. Die Konkurrenz zwischen den
Supermächten USA und Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg hat sicherlich dazu
geführt, dass auch bei der "Eroberung" des Weltalls eine Art Kräftemessen
entstand, das oft als "Wettlauf ins All" bezeichnet wird. Die Sowjetunion lag
dabei lange Zeit vorn, erst mit der erfolgreichen Apollo-Mondlandung
übernahmen die USA sichtbar die Führung.
Für das Apollo-Programm wurden ungeheure Geldmittel und Ressourcen
bereitgestellt, von denen Wissenschaftler unter normalen Bedingungen nur träumen
können. Ohne den "Wettlauf ins All" wäre eine bemannte Mondmission also mit
Sicherheit nicht mit dieser Geschwindigkeit zu realisieren gewesen.
Wäre es überhaupt dazu gekommen? Das lässt sich schwer beantworten, doch gilt
der Mond vielen auch heute noch - ohne den Kalten Krieg - als wichtiges
Zwischenziel für bemannte Missionen beispielsweise zum Mars und auch als
Schlüssel zum Verständnis der Entwicklung der Erde. Eventuell hätte es also kein
Apollo-Programm gegeben, sondern vielleicht eher eine internationale
Mondmission. Auch im Erdorbit arbeiten ja die ehemaligen Rivalen heute bei der
Internationalen Raumstation konstruktiv zusammen.
(ds/12. Januar 2016)
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